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Adulte Granulosazelltumoren: FOXL2-Mutation als Grundlage zur Bereinigung bisheriger Studienkollektive und kritischen Analyse derzeitiger Behandlungskonzepte

Authors :
Jbg Halfwerk
Saara Bryk
S Kommoss
Noora Andersson
Gkj Hooijer
Leila Unkila-Kallio
HS van Meurs
Hugo M. Horlings
G.G. Kenter
M.J. van de Vijver
Anniina Färkkilä
Buist
Aline Talhouk
Mikko Anttonen
Ralf Bützow
Annette Staebler
Winnie Yang
CB Gilks
K Zaby
Sara Y. Brucker
Markku Heikinheimo
Mcg Bleeker
David G. Huntsman
Melissa K. McConechy
Nirit Rozenberg
Bernhard Kraemer
Source :
Geburtshilfe und Frauenheilkunde. 76
Publication Year :
2016
Publisher :
Georg Thieme Verlag KG, 2016.

Abstract

Hintergrund: Die histopathologische Diagnostik adulter Granulosazelltumoren (aGCT) beruht auf der Begutachtung morphologischer und immunhistochemischer Kriterien. Aufgrund bislang nicht verfugbarer tumorspezifischer Marker kann die Begutachtung entsprechender Tumoren auch fur den erfahrenen Pathologen in manchen Fallen eine Herausforderung darstellen. Im Jahre 2009 wurde eine fur aGCT spezifische Mutation im FOXL2-Gen beschrieben. Ziel dieser Arbeit war es die Bedeutung der FOXL2-Mutationstestung in einem grosen Kollektiv ursprunglich als aGCT diagnostizierter Tumoren zu untersuchen. Material und Methoden: Etablierung eines Studienkollektives bestehend aus 336 adulten Granulosazelltumoren durch Rekrutierung in drei gynako-onkologischen Zentren (Amsterdam, Helsinki, Tubingen). Samtliche Originaldiagnosen wurden gemas morphologischer und immunhistochemischer Kriterien gestellt. FOXL2-Mutationsanalyse mittels TaqMan Assay, abschliesend spezialisierte Zweitbegutachtung samtlicher FOXL2-negativer Falle. Ergebnisse: Bestatigung der Originaldiagnose „aGCT“ durch Nachweis der FOXL2-Mutation in 76% aller Falle (256/336). In den verbleibenden 24% wurden 63/80 (79%) aller Originaldiagnosen revidiert (Andere Keimstrang-Stromatumore: n = 32; Epitheliale Tumore: n = 29; Andere: n = 2). Bei 72% aller krankheitsbedingten Todesfalle handelt es sich in den ersten 5 Jahren nach Diagnose um Falle mit revidierter Originaldiagnose. Fur das Gesamtuberleben konnte zwischen der Gruppe mit bestatigter Diagnose „aGCT“ (trotz Rezidiven in 28% aller Falle) und einer altersangepassten Kontrollgruppe kein statistisch signifikanter Unterschied gezeigt werden. Diskussion: Samtliche bis zum heutigen Tage verfugbaren Daten und Therapieempfehlungen zur Diagnose „adulter Granulosazelltumor“ beruhen unter Berucksichtigung aktueller Forschungsergebnisse hochstwahrscheinlich auf Studienkollektiven, in denen bis zu 20% falschlicherweise als aGCT diagostizierte Falle enthalten waren. Vor diesem Hintergrund mussen bisherige Erkenntnisse kritisch hinterfragt werden, insbesondere sollte das Potential rein chirurgischer Therapiekonzepte und die auch in der Rezidivsituation gute Prognose der Erkrankung berucksichtigt werden.

Details

ISSN :
14388804 and 00165751
Volume :
76
Database :
OpenAIRE
Journal :
Geburtshilfe und Frauenheilkunde
Accession number :
edsair.doi...........d53abffc5182b4617fbf4a2657c6901e
Full Text :
https://doi.org/10.1055/s-0036-1593238