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Pupillographischer Schläfrigkeitstest zur Therapiekontrolle beim Schlafapnoe-Syndrom nach drei Monaten nächtlicher Beatmung

Authors :
Barbara Wilhelm
K. Ederle
Holger Lüdtke
Petra Neugebauer
E. Hohenstein
Helmut Wilhelm
Source :
Somnologie - Schlafforschung und Schlafmedizin. 3:53-56
Publication Year :
1999
Publisher :
Springer Science and Business Media LLC, 1999.

Abstract

Der pupillographische Schlafrigkeitstest (PST, AMTech, Weinheim) konnte in einer fruheren Studie Erfolge nach zwei Nachten Anwendung einer Therapie mit nasalem kontinuierlichem positivem Atemwegsdruck (nCPAP) objektivieren. In der vorliegenden Studie sollte der Effekt einer dreimonatigen Therapie mit nCPAP mittels PST erfast werden. Der PST mit einer Mesdauer von 11 Minuten wurde in kompletter Dunkelheit (Infrarotbrille) und unter Reizabschirmung durchgefuhrt. Die Patienten sasen auf einem bequemen Stuhl, der Kopf ruhte auf einer Kinnstutze. Zur Bewertung dienten die beiden Parameter Pupillenunruhe-Index und das Amplitudenspektrum ≤0,8 Hz, ermittelt durch eine schnelle Fourier Transformation. Bei 35 mannlichen Patienten im Alter von 30 bis 70 Jahren (Mittelwert 52,7) mit obstruktivem Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) wurde in der Klinik Lowenstein nach polysomnographischer Diagnostik (System Alice 1.20, Heinen und Lowenstein, Bad Ems) eine nCPAP-Therapie angepast. Vor der Einstellung und bei der Kontroll-Polysomnographie nach drei Monaten fanden jeweils um 10 Uhr, 14 Uhr und 18 Uhr PST-messungen statt. In die Auswertung gingen nur Daten von denjenigen Patienten ein, die konsequent und ausreichend (mindestens 5h/Nacht) ihr Gerat benutzt hatten. Der Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) der Patientengruppe vor Therapiebeginn betrug im Mittel 35,5/h (15–67,7), die prozentuale Schlafzeit bei weniger als 90% Sauerstoffsattigung (T90) betrug 19,4%, die unter 95% (T95) 59,9%. Der Vergleich der Vormittagsmessungen mit dem PST ergab einen signifikanten Ruckgang des Pupillenunruhe-Index, die mittlere Reduktion betrug 21%. Vor der Therapie lag der Vormittagswert bereits auf dem Nachmittagsniveau, nach drei Monaten zeigte dieser Wert die hochste zentralnervose Aktivierung im Tagesverlauf. Dagegen wurden die Nachmittags-und Abendwerte des PST durch drei Monate nCPAP-Therapie nur unwesentlich beeinflust. Mit dem PST konnte der Therapieeffekt von nCPAP nach drei Monaten objektiviert werden. Gunstigster Meszeitpunkt entsprechend den Ergebnissen dieser und der fruheren Therapiestudie ist der Vormittag.

Details

ISSN :
1439054X and 14329123
Volume :
3
Database :
OpenAIRE
Journal :
Somnologie - Schlafforschung und Schlafmedizin
Accession number :
edsair.doi...........d41b46ee05e319ffdee56a6008810a63