Back to Search Start Over

Modernes interdisziplinäres Management einer uretero-iliakalen Fistel (Fallbericht)

Authors :
Frank Meyer
F. Fischbach
A. Janitzky
D. Benedix
Zuhir Halloul
Source :
Aktuelle Urologie. 49:269-274
Publication Year :
2017
Publisher :
Georg Thieme Verlag KG, 2017.

Abstract

Zusammenfassung Einleitung Pathologische Fistelungen des arteriellen Systems zu luminalen Organsystemen stellen eine Herausforderung in ihrem adäquaten Management dar. Ziel Wissenschaftlicher Fallbericht zur kombiniert gefäßchirurgisch und interventionell-radiologischen Versorgung einer seltenen rechtsseitigen uretero-iliakalen Fistel unter Diskussion des Vorgehens und Zusammenfassung gewonnener klinischer Erfahrungen. Fallkonstellation Stationäre Aufnahme eines 79-jährigen Patienten mit Hämaturie und Blasentamponade bei aktinisch bedingten Ureterstrikturen beidseits infolge neoadjuvanter Radiochemotherapie (im Rahmen der Vorbereitung einer abdominoperinealen Rektumexstirpation wegen suprasphinktären Karzinoms [ypT3ypN0M0]). Das Labor erbrachte eine Anämie, die transabdominale Sonografie eine Harnstauung bds. Die CT wies keine manifeste Blutung infolge wechselnder Hämorrhagieepisoden nach. Interventionelle Maßnahmen Zunächst erfolgten Blasenspülung und Katheterwechsel in den Ureteren. Aufgrund der ausgelösten rechtsseitigen endoluminalen Blutung in den rechten Ureter wurde die kombiniert gefäßchirurgische/interventionell-radiologische Versorgung mit i) Amplatzer-Insertion (AMPLATZER™Vascular Plug II; St. Jude Medical, Saint Paul, Minnesota, U.S.A.) in die A. iliaca interna dextra und ii) rechts-iliacalem Stenting durch „cross-over“-Manöver von links-femoral vorgenommen. Verlauf Infolge einer Dissektion am arteriellen Zugang rechts-femoral erfolgte eine Gefäßdesobliteration und Intimarefixation in der A. femoralis superficialis dextra. Der Patient stabilisierte sich zeitgerecht (u. a. periinterventionelle ITS-Betreuung) bei Entlassung am 15. postinterventionellen Tag ohne Anhalt für lokales Rektumkarzinomrezidiv. Eine Re-Blutung war nicht aufgetreten. Weiterhin waren Doppel-J-Katheterwechsel erforderlich. Zusammenfassung Die zügige Hybrid-Operation ist im präsentierten Fall als absolut indizierte und prognostisch aussichtsreiche Vorgehensweise für die rezidivierende arterielle Blutung einer uretero-iliakalen Fistel anzusehen. Schlussfolgerung Das minimal-invasive Herangehen mittels Stenting ist die Methode der Wahl im stufenweisen und zeitgerechten Management der potenziell lebensbedrohlichen uretero-iliakalen Fistel bei arterieller endoluminaler Blutung und drohendem hämorrhagischen Schock.

Details

ISSN :
14388820 and 00017868
Volume :
49
Database :
OpenAIRE
Journal :
Aktuelle Urologie
Accession number :
edsair.doi...........c767bc5237762862a0295b929902825e
Full Text :
https://doi.org/10.1055/s-0043-113256