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Trichophyton tonsurans – ein Emerging-Pathogen im Ringsport in Deutschland

Authors :
Constanze Krüger
Jasmin Schießl
Pietro Nenoff
Kathrein Wichmann
Silke Uhrlaß
Daniel Wilde
Source :
Der Hautarzt. 72:878-891
Publication Year :
2021
Publisher :
Springer Science and Business Media LLC, 2021.

Abstract

Trichophyton (T.) tonsurans gilt bei Kontakt- und Kampfsportarten weltweit als Haupterreger der Tinea gladiatorum und fuhrt regelmasig zu Ausbruchen. In Leipzig treten im nationalen Ringerkader seit uber 2 Jahren bis heute gehauft und rezidivierend Dermatophytosen bei Kindern und Jugendlichen auf. Die Ringer wurden in der Hautarztpraxis zur klinischen Untersuchung und Probeentnahme vorstellig. Hautschuppen und Haarwurzeln sowie Abstriche wurden entnommen und mykologisch mit fluoreszenzoptischem Praparat, Pilzkultur und Polymerasekettenreaktion (PCR) auf Dermatophyten-DNA (Desoxyribonukleinsaure) untersucht. Die Sequenzierung der r(ribosomale)DNA der Dermatophyten diente als Kulturbestatigungstest. Umgebungsuntersuchungen in der Ringerhalle umfassten Abklatschkulturen und Abstriche von Oberflachen, insbesondere von den Matten. T. tonsurans war bei 21 von 25 Kindern und Jugendlichen sowie 1 Trainer kulturell und/oder mit PCR nachweisbar. In 1 von 10 Abklatschkulturen von Matten und Fusboden wuchs T. tonsurans, eine weitere Kultur wies T. interdigitale nach. Abstriche von den Matten ergaben 2‑mal einen kulturellen T.-tonsurans-Nachweis, 3‑mal war die PCR auf T. tonsurans positiv. Auf den Pilznahrmedien entwickelte T. tonsurans innerhalb von 14 Tagen kleine, flache, ausstrahlende, granulare und weis gefarbte Kolonien mit mahagonibrauner Ruckseite. Die Sequenzierung der Internal-Transcribed-Spacer(ITS)-Region der rDNA sowie des TEF1‑α(„translation elongation factor 1 α“)-Gens bestatigte die Spezies T. tonsurans in allen Fallen. T. interdigitale, isoliert von einer Matte, wurde ebenfalls mit Sequenzierung identifiziert. Acht T.-tonsurans-Stamme wurden einer In-vitro-Empfindlichkeitstestung gegen Terbinafin unterzogen. Alle Isolate waren mit minimalen Hemmkonzentrationen von ≤ 0,1 µg/ml in vitro empfindlich gegen Terbinafin.

Details

ISSN :
14321173 and 00178470
Volume :
72
Database :
OpenAIRE
Journal :
Der Hautarzt
Accession number :
edsair.doi...........c639a091074d3913282307b638bd9e36