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Low Flow- und Minimal Flow-Anästhesie mit Sevofluran

Authors :
J. Baum
H.-G. Stanke
Source :
Der Anaesthesist. 47:S70-S76
Publication Year :
1998
Publisher :
Springer Science and Business Media LLC, 1998.

Abstract

Wegen seiner geringen Loslichkeit und der hohen Maximalkonzentration des substanzspezifischen Verdampfers ist Sevofluran fur die Durchfuhrung von Niedrigflusnarkosen besonders geeignet. Ein- und Auswaschphasen konnen kurz gehalten werden, die Differenz zwischen Frischgas- und der Narkosemittelkonzentration im Atemsystem ist vergleichsweise gering und auch bei niedrigem Frischgasflus sind die Zeitkonstanten vergleichsweise kurz. Mit einem standardisierten Dosierkonzept lassen sich reproduzierbare Sevoflurankonzentrationen im Narkosesystem etablieren. Das Monitoring, das zur Gewahrleistung der Patientensicherheit zu fordern ist, gehort zum heute allgemein geforderten sicherheitstechnischen Standard. Wegen der Moglichkeit der Akkumulation von Compound A sollte – bis die wissenschaftliche Diskussion um eine mogliche Nephrotoxizitat dieser Substanz beim Menschen abgeschlossen ist – der Frischgasflow zumindest 1 l/min betragen. Mit der Low Flow-Anasthesie wird ein kontinuierliches Auswaschen von Fremdgasen aus dem Narkosesystem gewahrleistet. Streng mus bei der Anwendung von Sevofluran darauf geachtet werden, das der Atemkalk nicht ausgetrocknet ist. An trockenem Atemkalk wird Sevofluran in einer stark exothermen Reaktion fast vollstandig absorbiert und in nennenswerter Menge chemisch abgebaut, wobei die fluchtigen Abbauprodukte die Atemwege reizen und evtl. toxisch sind. Nur mit der Low Flow-Anasthesie erreicht die Anwendung von Sevofluran eine wirtschaftlich und okologisch vertretbare Effektivitat.

Details

ISSN :
00032417
Volume :
47
Database :
OpenAIRE
Journal :
Der Anaesthesist
Accession number :
edsair.doi...........c25f75629b01799169f4e82cb89c75fb