Entwicklung eines systemischen Lupus erythematodes mit fokaler proliferativer Lupusnephritis unter einer Anti-TNF-α-Therapie bei Psoriasisarthritis

Eine Behandlung mit Tumor-Nekrose-Faktor-(TNF-)α-blockierenden Substanzen wird bei einer Reihe von Autoimmunerkrankungen eingesetzt. Dabei werden bei der Anti-TNF-α-Therapie der rheumatoiden Arthritis gelegentlich die Bildung von Autoantikorpern sowie lupusartige Syndrome beobachtet, selten kommt es auch zur Induktion von Glomerulonephritiden. Die Autoren berichten erstmals uber die Entwicklung eines systemischen Lupus erythematodes mit renaler Beteiligung bei einem Patienten mit Psoriasisarthritis unter einer Therapie mit dem loslichen TNF-α-Rezeptor Etanercept. Ein 70-jahriger Patient mit langjahriger Psoriasisarthritis entwickelte unter einer Therapie mit Etanercept eine Pleuritis, Perikarditis sowie ausgepragte Arthralgien. In den Laboruntersuchungen fanden sich bei deutlich erhohten Entzundungsparametern antinukleare Antikorper (ANA), eine Proteinurie von 3,2 g/Tag, eine leicht eingeschrankte Nierenfunktion sowie ein nephritisches Harnsediment. In einer daraufhin durchgefuhrten Nierenbiopsie wurde eine fokale proliferative Lupusnephritis diagnostiziert. Nach Absetzen von Etanercept und Einleitung einer Cyclophosphamidpulstherapie in Kombination mit oralen Steroiden normalisierten sich die Entzundungsparameter und die Nierenfunktion rasch, die Pleuritis und Perikarditis waren nicht mehr nachweisbar. Eine Anti-TNF-α-Therapie kann bei Patienten mit Psoriasisarthritis zur Induktion eines systemischen Lupus mit renaler Beteiligung fuhren.