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Der Wunsch nach Homogenität: Möglichkeiten und Grenzen einer schweizerischen Bevölkerungspolitik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Authors :
Kury, Patrick
Publication Year :
2006
Publisher :
GESIS - Leibniz Institute for the Social Sciences, 2006.

Abstract

Bis zum Ersten Weltkrieg betrieben in der Schweiz Kantone und Gemeinden Bevölkerungspolitik. Erst mit dem Ersten Weltkrieg begannen auch bundesstaatliche Stellen sich vermehrt für bevölkerungspolitische und -wissenschaftliche Fragen zu interessieren. Die während des Ersten Weltkriegs geschaffene Fremdenpolizei versuchte, mit einer möglichst zurückhaltenden Niederlassung- und Einbürgerungspolitik und -praxis die Zusammensetzung der in der Schweiz lebenden Bevölkerung zu steuern und so genannte 'unerwünschte' Ausländerinnen und Ausländern fern zu halten. Diese Haltung, die sich stark gegen jüdische Immigranten richtete, war geprägt vom damals vorherrschenden Überfremdungsdiskurs. Die Behördenvertreter orientierten sich an einer engen Abstammungslehre und nahmen dabei insbesondere die Diskriminierung der Frauen in Kauf. Gleichzeitig traten private Organisationen und einige Kantone für sozialpolitische Maßnahmen ein, die das Ziel hatten, die Geburtenrate zu steigern. So entwickelte sich in der Zwischenkriegszeit ein schweizerischer bevölkerungswissenschaftlicher Diskurs, der sich durch eine nach außen gerichtete Abwehr und einer zunehmenden Diskriminierung der Frauen auszeichnete.<br />The paper analyses the beginning of a Swiss population policy at the intersection of federal, cantonal and non-governmental interests in the twenties and thirties. During World War One, the Federal Council founded the Swiss Foreign Police, a special police unit which formed part of the immigration office. This new police unit was the first federal institution which followed a population policy. In the case of immigration and naturalisation the authorities brought to life a strict population-control. Their point of view was influenced by the discourse about the threat of foreigners ('Überfremdung'), the catchphrase during the decade after World War One. While they were trying to exclude the 'unwanted people' they also encouraged the discrimination of women. At the same time several private associations and some cantons demanded a social policy for families with the aim to raise the birth rate. Because the Swiss federalism was also very strong between the World Wars a population policy under Helvetic conditions there was developing: Exclusion against outside, discrimination of women inside.<br />Historical Social Research Vol. 31, No. 4 (2006): Special Issue: Constructing Population in 20th Century Historiography, Social Sceinces, and Politics. Transdisciplinary and International Perspectives Starting Point and Frequency: Year: 1979, Issues per volume: 4, Volumes per year: 1

Details

Language :
German
Database :
OpenAIRE
Accession number :
edsair.doi...........c126224606a1c2e981a8b4fc2a6c47c0
Full Text :
https://doi.org/10.12759/hsr.31.2006.4.263-281