Back to Search Start Over

Nichtoperative Beherrschung einer RIVA-Perforation im Gefolge kardiopulmonaler Reanimationsmaßnahmen

Authors :
Dieter Horstkotte
H.-P. Schultheiss
Marcus Wiemer
Source :
Zeitschrift für Kardiologie. 88:675-680
Publication Year :
1999
Publisher :
Springer Science and Business Media LLC, 1999.

Abstract

Ein 49jahriger Patient erlitt nach laparoskopischer Leistenhernien-Operation einen Herzkreislaufstillstand. Das nach Einleitung der kardiopulmonalen Reanimation abgeleitete Elektrokardiogramm zeigte Kammerflimmern, nach Defibrillation eine Tachyarrhythmia absoluta mit neu aufgetretenem Rechtsschenkelblock sowie deutlichen ST-Hebungen im Bereich der Vorderwand. Nach einer Reanimationsdauer von ca. 20 min wurde unter Einsatz von Katecholaminen eine Kreislaufstabilisierung erreicht. Echokardiographisch kam ein Perikardergus von 7 mm mit geringer Imprimierung des leicht vergroserten rechten Ventrikels zur Darstellung. Unter dem Verdacht einer akuten Lungenarterienembolie (Differentialdiagnose: akuter Myokardinfarkt) wurde eine Katheteruntersuchung mit Darstellung der Lungenstrombahn und anschliesender Koronarangiographie durchgefuhrt. Die im Bereich des linken Pulmonalarterienhauptastes dokumentierten flottierenden Thromben konnten mit einem Pigtail-Katheter mechanisch fragmentiert werden. Koronarangiographisch fanden wir bei ansonsten unauffalligen Gefasen den Ramus interventricularis anterior (RIVA) proximal scharfkantig verschlossen. Die Anamnese, die Morphologie des RIVA-Verschlusses, der begleitende Perikardergus und die Rippen- und Sternumfrakturen liesen eine reanimationsbedingte Koronarperforation formal vom Typ III nach Sutton und Ellis wahrscheinlich erscheinen. Der RIVA wurde daraufhin rekanalisiert und bei fortbestehendem Kontrastmittelubertritt in den Perikardspalt zur Abdeckung der Perforation mit einem 19 mm langen Stent-Graft (Jostent®) versorgt. Diese Stents, die primar zur Behandlung von Koronaraneurysmata und rezidivierenden Instent-Restenosen entwickelt wurden, bestehen aus zwei coaxial ineinanderliegenden Edelstahl-Stents mit dazwischen eingebrachter Polytetrafluorethylen-Membran. In der abschliesenden Darstellung fand sich kein Kontrastmittelubertritt mehr.

Details

ISSN :
14351285 and 03005860
Volume :
88
Database :
OpenAIRE
Journal :
Zeitschrift für Kardiologie
Accession number :
edsair.doi...........be9e0ec72961eefb691364c90a12d297