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Die vestibulären Kopfgelenke

Authors :
A Lappat
M Hölzl
L J Dorn
Source :
HNO. 64:320-327
Publication Year :
2016
Publisher :
Springer Science and Business Media LLC, 2016.

Abstract

Der Stellenwert zervikaler Propriozeption fur das menschliche Gleichgewichtsempfinden ist bis heute nicht zufriedenstellend geklart. Ziel der vorliegenden Arbeit war die selektive zervikovestibulare Provokation mithilfe eines neuen und eigens konstruierten Rumpfexkursionstests (RET). Dieser soll bei fixiertem Kopf und isolierter Rumpfauslenkung eine Beurteilung zervikookularer Reaktionen und mogliche Effekte von Alterungsprozessen ermoglichen. Dem bisher verwendeten Kopfexkursionstest (KET) wurde der RET statistisch gegenubergestellt. Mit beiden Methoden wurden 100 Probanden zweier Altersgruppen (Gruppe26:Altersmedian =26 Jahre; n =50; Gruppe50:Altersmedian =50 Jahre; n =50) einander randomisiert in den jeweils vergleichbaren Kopf-zu-Rumpf-Positionen gegenubergestellt. Im KET war eine signifikante Nystagmusmodulation in horizontaler und vertikaler Nystagmusdimension statistisch nachzuweisen. In der rein zervikalen Provokation mittels RET war diese nur in der horizontalen Nystagmusdimension bei Rumpftorsion signifikant. Der Methodenvergleich zeigte eine signifikant starkere Nystagmusmodulation bei Kopfauslenkung. Gruppe50 zeigte im KET signifikant mehr Vertikalnystagmusaktivitat als Gruppe26. Im RET hingegen war kein signifikanter Unterschied zwischen den Altersgruppen ableitbar. Der gruppenselektive Methodenvergleich wies in Gruppe26 nur eine vermehrte Horizontalnystagmusmodulation in Kopfauslenkung gegenuber Rumpfauslenkung aus. Gruppe50 zeigte generell eine signifikant starkere Reizreaktion auf Kopfauslenkung im KET. Bei der Auswertung der signifikanten Vertikalnystagmusmodulation im RET zeigte sich ein signifikant haufigeres Auftreten des Upbeat-Nystagmus (UBN) gegenuber dem Downbeat-Nystagmus (DBN). Der DBN trat bei Kopfauslenkung im KET in Gruppe50 haufiger auf als in Gruppe26. Im UBN war keine signifikante Altersdifferenz ableitbar. Der Rumpfexkursionstest bietet die methodisch besten Voraussetzungen, um zervikotonische Provokationsnystagmen einschatzen zu konnen. Erst durch Evaluation der adaquaten Auslenkungsgrenzen und Folgeuntersuchungen an zervikal defizitaren Patienten konnen die Effekte der Methode weiter beurteilt werden.

Details

ISSN :
14330458 and 00176192
Volume :
64
Database :
OpenAIRE
Journal :
HNO
Accession number :
edsair.doi...........be8e61bce2e49a50579ca580588347fa
Full Text :
https://doi.org/10.1007/s00106-016-0152-8