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Alveoläre Echinokokkose bei einem Hund in Österreich

Authors :
Haninger, T.
Basso, W. U.
Fuehrer, H.-P.
Geyer, A.
Gumpenberger, M.
Hittmair, K.
Joachim, A.
Lederer, K. A.
Ludewig, E.
Degasperi, B.
Publication Year :
2022
Publisher :
Österreichische Gesellschaft der Tierärzte ÖGT, 2022.

Abstract

Die alveoläre Echinokokkose (AE) ist eine zoonotische Infektionskrankheit, die durch das invasiv wachsende Larvenstadium des Fuchsbandwurms Echinococcus multilocularis (Echinococcus alveolaris) zu zystischen Veränderungen in parenchymatösen Organen, meist der Leber, führt. Kanine AE ist die Folge einer Aufnahme infektiöser Eier aus dem Kot von Endwirten, vor allem Kaniden. In diesen Fällen sind Hunde nicht, wie biologisch vorgesehen, die Endwirte für den Parasiten, sondern Fehlzwischenwirte. Dieser Fall beschreibt einen dreijährigen, kastrierten Mischlingsrüden, der mit einer großen abdominalen Umfangsvermehrung an die Veterinärmedizinische Universität Wien überwiesen wurde. Mittels Röntgenuntersuchung, Ultraschalluntersuchung und Computertomographie konnte eine 14 x 13 cm große, flüssigkeitsgefüllte, dickwandige, nicht-septierte Umfangsvermehrung zwischen Leber und Magen diagnostiziert werden, deren Ursprung der Leber zugeschrieben wurde. Die Masse wurde mitsamt den betroffenen Leberlappen reseziert. In pathohistologischen und parasitologischen Untersuchungen des Resektats wurden Metazestoden von E. multilocularis nachgewiesen. Der Befund wurde mittels molekularen (PCR/Sequenzierung) und serologischen (ELISA und Westernblot) Verfahren bestätigt. Die Prognose wurde aufgrund der Veränderungen an Leber und Bauchfell als vorsichtig eingestuft. Eine Therapie mit Albendazol (10 mg/kg einmal täglich peroral) wurde eingeleitet, um der Ausbildung weiterer Echinokokkenzysten vorzubeugen. Eine Ultraschall-Kontrolluntersuchung des Abdomens sieben Monate nach dem chirurgischen Eingriff zeigte keine abweichenden Befunde. Serologische Untersuchungen sieben und neuneinhalb Monate nach der Operation ergaben negative Ergebnisse. Da die Inzidenz der AE beim Menschen in Österreich seit 2001 steigend ist, muss auch mit einer steigenden Infektionsrate bei anderen Zwischenwirten einschließlich Hunden gerechnet werden. Folglich muss die kanine AE als Differentialdiagnose für zystische raumfordernde Prozesse im Abdomen in Betracht gezogen werden.

Details

Database :
OpenAIRE
Accession number :
edsair.doi...........bb642ef8f2a66629ba524a6f431fd77a
Full Text :
https://doi.org/10.48350/171914