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Pathologischer Internetgebrauch im Jugendalter – Ergebnisse zweier repräsentativer, europäischer Studien

Authors :
F Resch
R. Brunner
E Strittmatter
P Parzer
Gloria Fischer
Michael Kaess
Source :
Suchttherapie. 16
Publication Year :
2015
Publisher :
Georg Thieme Verlag KG, 2015.

Abstract

Einleitung: Die „Internetspielstorung“ wurde im Mai 2013 in die Sektion 3 des „Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders“ (DSM-5) als Forschungsdiagnose aufgenommen. Andere pathologisch ausgeubte Internetaktivitaten wurden aufgrund von unzureichender Evidenz nicht berucksichtigt. Die vorliegenden Studien untersuchten komorbide Psychopathologie als Pradiktoren der Pathologischen Internetnutzung im Quer- und Langsschnitt. Methoden: Es wurden zwei europaische, reprasentative, longitudinale Studien mit identischem Studiendesign im Abstand von 3 Jahren durchgefuhrt, die beide von der Europaischen Union gefordert wurden. Die europaische Kohorte der SEYLE-Studie („Saving and Empowering Young Lives in Europe”) schloss 11956 Jugendliche mit einem mittleren Alter von 14,9 Jahren ein, die europaische WE-STAY-Kohorte („Working in Europe to Stop Truancy Among Youth) 8807 Jugendliche mit einem mittleren Alter von 15 Jahren. Die deutsche SEYLE-Kohorte wurde uber 2 Jahre prospektiv nachverfolgt. Ergebnisse: Pravalenz des Pathologischen Internetgebrauchs hat im Zeitraum von Oktober 2009 bis Oktober 2011 von 4,4% (SEYLE-Studie) auf 6,7% (WE-STAY-Studie) zugenommen. In den Querschnittsuntersuchungen bestand in beiden Studien ein signifikanter Zusammenhang von emotionalen Storungen, ADHS-Symptomen, Storungen des Sozialverhaltens und selbstschadigendem Verhalten mit dem Pathologischen Internetgebrauch. Prospektiv sagten zusatzlich zum fruheren Pathologischen Internetgebrauch noch emotionale Storungen einen spateren Pathologischen Internetgebrauch vorher. Diskussion: Emotionale Probleme und Pathologischer Internetgebrauch scheinen zu einem aufrechterhaltenden Teufelskreis bei Pathologischem Internetgebrauch beizutragen. Gefahrdete Jugendliche sollten fruhzeitig identifiziert werden, um individualisierte Interventionen initialisieren zu konnen.

Details

ISSN :
1439989X and 14399903
Volume :
16
Database :
OpenAIRE
Journal :
Suchttherapie
Accession number :
edsair.doi...........b8e19356ccb596e4eafbb3e5ffec1a25