Systemphysiologisch begründete Therapien bei Zerebralparesen

Der Einsatz bildgebender Verfahren und neurophysiologischer Techniken erlaubt in zunehmendem Mase die Exploration neuroplastischer Veranderungen, wie sie moglicherweise infolge einer Intervention im zentralen Nervensystem (ZNS) auftreten konnen. Dies wird anhand von Laufbanduntersuchungen zur Pathophysiologie des Ganges, zur robotergestutzten Laufbandtherapie (Lokomat®) und fur die obere Extremitat exemplarisch fur die „constraint induced movement therapy“ (CIMT) – Behandlungen, die sich durch Aufgabenspezifitat und Zielorientierung auszeichnen – dargestellt. Sowohl auf spinaler als auch auf kortikaler Ebene lassen sich durch die Interventionen hervorgerufene Veranderungen nachweisen und Unterschiede im Ansprechen auf die Therapie in Abhangigkeit des Lasions- und Reorganisationstyps darstellen. Dies belegt, dass eine aufgabenspezifische Plastizitat des ZNS bei Patienten mit Zerebralparese vorhanden ist und dass in klinischen Studien systemphysiologische Untersuchungen und Erkenntnisse als Stratifizierung- oder Evaluationsinstrument Berucksichtigung finden sollten.