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Roboterchirurgie am Ösophagus

Authors :
Jan-Hendrik Egberts
C Hauser
J. Hoecker
A. Carstens
A Bernsmeier
Thomas E. Becker
H. Aselmann
Source :
Zentralblatt für Chirurgie - Zeitschrift für Allgemeine, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie. 141:145-153
Publication Year :
2016
Publisher :
Georg Thieme Verlag KG, 2016.

Abstract

Hintergrund: Die abdominothorakale Osophagusresektion nach Ivor Lewis zahlt zu den komplexen viszeralchirurgischen Eingriffen. In den letzten Jahren wurden zunehmend Teilschritte in minimalinvasiver Technik durchgefuhrt, jedoch ist insbesondere die intrathorakale Anastomose bei dem heutigen Stand der apparativen und technischen Mittel nach wie vor eine Herausforderung. Wir berichten detailliert uber den Einsatz des Da Vinci-Robotersystems und unsere Technik bei der Osophaguschirurgie. Material und Methoden: In einer prospektiven Datensammlung erfolgte die Auswertung der im Universitatsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, im Zeitraum von November 2013 bis November 2015 durchgefuhrten roboterassistierten Osophagusoperationen. Ergebnisse: Insgesamt 56 Patienten unterzogen sich einer roboterassistierten Operation an der Speiserohre, wobei 43 Ivor-Lewis-, 10 McKeown-Prozeduren bei Karzinomen sowie 3 Enukleationen von Leiomyomen durchgefuhrt wurden. Bei 53 (93,4 %) der Patienten konnte ein R0-Resektionsstatus erreicht werden, die mittlere Lymphknotenausbeute betrug 23 (14–75). 45 der Patienten (80,5 %) wurden neoadjuvant vorbehandelt. Die mittlere OP-Zeit betrug 412 min (120–610). Eine Konversion auf ein offenes Verfahren war bei 19 (34,1 %) notwendig, wobei dies uberwiegend (17 Patienten) im thorakalen Teil der Operation notwendig war. Bei 43 Patienten wurde eine intrathorakale Osophagogastrostomie angelegt; bei der initial angelegten Seit-zu-Seit-Osophagogastrostomie entwickelten 4 von 5 Patienten eine Leckage, sodass die Technik auf ein handgenahtes Verfahren umgestellt wurde (Leckage bei 3 von 20 Patienten). Andere Majorkomplikationen waren eine Leckage im Magenschlauch bei 2 (3,6 %), eine bronchotracheale Fistel bei 2 (3,6 %), mesenteriale Ischamie bei 1 (1,8 %), Peritonitis durch dislozierte Ernahrungssonde bei 1 (1,8 %), pulmonale Komplikationen bei 19 (34 %) der Patienten. Vier (7,1 %) der Patienten verstarben postoperativ aufgrund einer Lungenarterienembolie, eines Myokardinfarkts sowie eines septischen Kreislaufversagens. Schlussfolgerung: Die roboterassistierte minimalinvasive Osophagusresektion kann technisch und onkologisch sinnvoll angewandt werden. Die Einfuhrung dieser Technik sollte in einem strukturierten Programm mit einer kritischen und intensiven Evaluation eigener Ergebnisse und einem Austausch mit anderen Gruppen erfolgen. Dadurch konnen „Pitfalls“ vermieden werden und eine schnellere Lernkurve erreicht werden. Weitere technische Entwicklungen und Erfahrungen konnten dazu fuhren, dass diese Technik zunehmende Anwendung findet.

Details

ISSN :
14389592 and 0044409X
Volume :
141
Database :
OpenAIRE
Journal :
Zentralblatt für Chirurgie - Zeitschrift für Allgemeine, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie
Accession number :
edsair.doi...........ab3ae71576d115aa98a3a50b6cf5812c