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Sicherer Einsatz von Glasfaserbewehrung im Bauwesen

Authors :
André Weber
Franz Knab
Jörg Schweinfurth
Source :
Beton- und Stahlbetonbau. 110:822-831
Publication Year :
2015
Publisher :
Wiley, 2015.

Abstract

In gewissen Anwendungsbereichen haben Glasfaserbewehrungen gegenueber Stahlbewehrungen Vorteile. Der Beitrag nennt Bereiche, in denen das der Fall ist, zeigt die Unterschiede des Materialverhaltens zwischen beiden Materialien auf und stellt wichtige Grundlagen zur Bemessung mit Gladfaserkunststoff (GFK) vor. Darueber hinaus enthaelt der Beitrag einige praktische Anwendungsbeispiele. Vorteile bietet die seit etwa 20 Jahren bekannte Glasfaserbewehrung bei hoher Korrosionsgefaehrdung in korrosiver Umgebung, bei elektrisch durch Streustrom induzierter Korrosion, wenn geringe thermische Leitfaehigkeit oder Magnetfeldwirkung gefragt ist oder wenn die Bewehrung leicht zerspanbar sein muss. GFK zaehlt zu den aus zwei Grundmaterialien bestehenden Faserverbundwerkstoffen (FVK), die aus den Fasern fuer die Lastaufnahme und einer Harzmatrix fuer den inneren Verbund bestehen. Zur Beurteilung der Tragfaehigkeit und Dauerhaftigkeit von GFK sind vom Hersteller produktspezifisch abgestimmte Materialpruefungen durchzufuehren. Dazu gehoeren unter anderem Zugversuche, Langzeitzugversuche und Verbundversuche. Die grosse Zahl der auf dem Markt erhaeltlichen GFK-Produkte unterscheidet sich hinsichtlich ihrer Eigenschaften und der Qualitaetsstandards erheblich. Ein einheitliches Regelwerk fuer die Bemessung und Anwendung, zum Beispiel eine europaeisch harmonisierte Norm, ist nicht vorhanden. Fuer die Anwendung in Deutschland ist die Verwendung von Bewehrung aus GFK an eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ) oder eine Zustimmung im Einzelfall gebunden. Derzeit gibt es auf dem Markt nur eine Glasfaserbewehrung mit einer durch das DIBt erteilten abZ. Die aufgefuehrten Beispiele zeigen die Bandbreite der Anwendung von Faserverbundkunststoff-Bewehrung (FVB), deren Hauptanwendung bisher bei Bauwerken der Verkehrsinfrastruktur und der Elektrizitaetsversorgung liegt, darunter folgende Beispiele: Stahlbetonbauteile des Masse-Feder-Systems des Gleisdreiecks Nikolaus-Duerkopp-Strasse in Bielefeld zur Reduzierung der Emission von Koerperschall in die Umgebung; Erneuerung der Brueckenkappen der Talbruecke Trockau; 1,5 Meter dicke Stahlbetonbodenplatte einer Versuchshalle des Max-Planck-Instituts fuer Eisenforschung in Duesseldorf sowie Waende der Startbaugrube und der Vereisungsschaechte beim Eisenbahntunnel Rastatt, die von einer Tunnelvortriebsmaschine durchfahren werden. GFK hat in diesem Fall den Vorteil, dass gegenueber Stahl Schaeden an den Schneidraedern vermieden werden, da GFK zerspanbar ist. ABSTRACT IN ENGLISH: In cases where reinforcement with special requirements is needed, glass fibre reinforced polymer bars have successfully been used since more than 20 years. The first approval by the German Institute of Construction Techniques (DIBt) has been issued in 2008 giving way for broad application of this technology. This article focuses on differences in the material behaviour of mild steel and glass fibre rebar and offers basic knowledge for the design of glass fibre rebar. Additional information on comparison of different materials as well as for single use permissions (ZiE) is given. This knowledge combined with a glance on the future regulations on glass fibre rebar in the next EC2 shall enable structural engineers to perform safe calculations and a proper application of glass fibre rebar. Examples of carried out projects give an overview of the broad field of applications. (A)

Subjects

Subjects :
Building and Construction

Details

ISSN :
00059900
Volume :
110
Database :
OpenAIRE
Journal :
Beton- und Stahlbetonbau
Accession number :
edsair.doi...........aa25aa7f7390f8b8859ab7788581e5b4
Full Text :
https://doi.org/10.1002/best.201500060