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Pathophysiologie der aseptischen Hüftkopfnekrose: Pathogenese und histopathologische Differenzialdiagnostik

Authors :
H. Hempfling
V. T. Krenn
V. Krenn
S. Müller
Source :
Der Orthopäde. 47:710-716
Publication Year :
2018
Publisher :
Springer Science and Business Media LLC, 2018.

Abstract

Bei der aseptischen Knochennekrose handelt es sich um einen Gewebstod und somit um eine Nekrose des Lamellenknochengewebes. Die Bezeichnung aseptisch bezieht sich auf die kausale Pathogenese: Es handelt sich daher nicht um eine infektios, septisch induzierte Knochennekrose wie bei der infektiosen akuten Osteomyelitis. Formalpathogenetisch konnen zwei divergente Pathogeneseprinzipien vorliegen: (1) eine Minderdurchblutung des Lammellenknochens im Sinne einer ischamischen Nekrose oder (2) eine direkte toxische Schadigung von Osteozyten und Osteoblasten mit der Folge von Apoptosen oder Knochennekrose. Die Ursachen der Minderdurchblutung sind vielfaltig und umfassen: vaskulare Malformationen, Koagulopathien, Hamoglobinopathien, maligne hamatologische Erkrankungen, Luftembolien, Dekompressionserkrankungen, Makro- und Mikrotraumata und Vaskulitiden. Die Ursachen fur die direkte Osteozyten‑, Osteoblasten-toxische Schadigung beinhalten im Wesentlichen den Alkoholabusus, medikamentose Therapien (z. B. Chemotherapeutika, Kortison) und Storungen des Lipidmetabolismus. In aktuellen molekularen und zellularen Pathogenesemodellen wird von einer „Dysbalance“ der katabolen und anabolen ossaren Stoffwechselprozessen in Osteozyten und Osteoblasten ausgegangen. Fur die molekulare Pathogenese spielen das RANKL-RANK-System, das ROS-System und die PPAR-Gamma-Signaltransduktion eine wesentliche Rolle. Die histopathologische Differenzialdiagnose einer aseptischen Huftkopfnekrose ist umfassend, beinhaltet alle fokalen ossaren Veranderungen, in welchen Knochennekrosen im unterschiedlichen Ausmas auftreten konnen: infektiose Osteomyelitis, chronische immunologisch bedingte Osteomyelitiden, Pseudarthrose, infizierte Pseudarthrose, Frakturen, Luxation, Epiphysenschaden sowie maligne metastatische intraossare Erkrankungen und nichtmetastatische intraossare malignen Erkrankungen.

Details

ISSN :
14330431 and 00854530
Volume :
47
Database :
OpenAIRE
Journal :
Der Orthopäde
Accession number :
edsair.doi...........a94d28e84ad105bd24fde275bd665f6e
Full Text :
https://doi.org/10.1007/s00132-018-3608-6