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Panikattacken als Symptom einer Occipitallappenepilepsie: eine Analyse der Anfallspropagation
- Source :
- Aktuelle Neurologie. 35
- Publication Year :
- 2008
- Publisher :
- Georg Thieme Verlag KG, 2008.
-
Abstract
- Epileptische Angstauren (AA) konnen typische Panikattacken imitieren und somit zu einem Verzug in der korrekten Therapie der Epilepsie fuhren. Die zentrale Bedeutung der Amygdala fur iktale AA sowie deren Rolle als fruhes Symptom bei mesiotemporalen Epilepsien wurde gezeigt. Wir berichten uber einen Patienten, bei welchem im Oberflachen- sowie im invasiven Video-EEG Panikattacken im Sinne epileptischer AA abgeleitet wurden, die von einem epileptogenen Focus rechts occipito-lateral ihren Ursprung nahmen. Der 47-jahrige Patient litt seit seinem 16. LJ an einer Epilepsie. Initiale grands maux ohne einleitende fokale Anfalle sind infolge der Verknupfung mit einem exzessiven Alkoholabusus moglicherweise als Alkoholanfalle einzustufen. Im Verlauf etablierte sich eine Semiologie mit leichteren und schwereren Angstgefuhlen einer Frequenz von 1–3/d, durch AA eingeleiteten komplex fokalen Anfallen und sekundar generalisiert tonisch-klonischen Anfallen nur in Phasen ohne adaquate Medikamentenspiegel. MR-tomographisch ergaben sich keine Hinweise auf eine epileptogene Lasion. Das FDG-PET zeigte einen Glucose-Hypometabolismus rechts temporo-basal, das interiktale und iktale SPECT eine Hypoperfusion in derselben Region, gut vereinbar mit der Anfallssemiologie und einer iktalen Involvierung der Amygdala. Gegen diese sich semiologisch und in der funktionellen Bildgebung aufdrangende Hypothese einer Epileptogenese temporal anterior sprach das Oberflachen-EEG mit einem Schwerpunkt der interiktalen und iktalen Aktivitat rechts temporal-posterior-occipital. Im invasiven Video-EEG-Monitoring mit subduralen Elektroden sowie einer Tiefenelektrode zu rechter Amygdala und Hippocampus zeigte sich ein primarer Anfallsursprung occipito-lateral mit rascher Propagation der epileptischen Aktivitat nach temporo-mesial. Mittels Elektrostimulation an occipitalen und an amygdalaren Kontakten liesen sich habituelle AA auslosen. Uber einen Zeitraum von 12 Monaten nach Topektomie rechts occipito-lateral besteht Anfallsfreiheit. Die Histologie zeigte eine FCD 1a. Aufschlussreich ist zum einen die fehlende raumliche Uberschneidung von mittels invasivem Monitoring und durch die postoperative Anfallsfreiheit gesicherter occipitaler Anfallsursprungszone und symptomatogener Zone temporal anterior, zum anderen die enge Korrelation zwischen Wahrnehmung des Patienten und Ausdehnung iktaler Aktivitat. Panikattacken konnen durch einen occipitalen epileptogenen Focus getriggert werden.
- Subjects :
- Neurology (clinical)
Subjects
Details
- ISSN :
- 14389428 and 03024350
- Volume :
- 35
- Database :
- OpenAIRE
- Journal :
- Aktuelle Neurologie
- Accession number :
- edsair.doi...........9cf16ac49a0d89f79d39ba89bb1e394d
- Full Text :
- https://doi.org/10.1055/s-0028-1086694