Akutes Koronarsyndrom bei einer 17-jährigen Patientin mit systemischem Lupus erythematodes

Eine 17-jahrige Patientin stellte sich mit epigastrischen Schmerzen mit Ausstrahlung in Thorax und Hals in der Notaufnahme vor. Bei der Patientin war ein langjahriger systemischer Lupus erythematodes (SLE) mit vorwiegender Nierenbeteiligung bekannt. Im Rahmen der Notfallbehandlung konnte ein akuter Hinterwandinfarkt bei koronarer Dreigefaserkrankung diagnostiziert werden. Therapeutisch wurde eine perkutane transluminale Koronarangioplastie mit Ballondilatation des Ramus marginalis sinister und des Ramus posterolateralis sinister durchgefuhrt. Nach 8 Wochen kam es zum erneuten akuten Koronarsyndrom. Ein Stent wurde implantiert, der nach 8 Wochen bereits wieder verschlossen war. In diesem Fallbericht wird das ungewohnlich fruhe Auftreten eines Myokardinfarkts und einer koronaren Dreigefaserkrankung bei einer jungen Patientin mit SLE vor dem Hintergrund der publizierten Literatur beschrieben und diskutiert, insbesondere da ursachlich sowohl eine Arteriosklerose als auch eine Arteriitis im Rahmen des SLE auftreten konnen.