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Zementaugmentation an der Wirbelsäule

Authors :
L. Weiser
Johannes M. Rueger
J. P. Kolb
G. Huber
W. Lehmann
R. A. Kueny
Source :
Der Orthopäde. 44:672-680
Publication Year :
2015
Publisher :
Springer Science and Business Media LLC, 2015.

Abstract

Wirbelkorperkompressionsfrakturen sind die haufigsten osteoporoseassoziierten Frakturtypen. Seit Einfuhrung der Zementaugmentation durch Vertebroplastie und der Augmentation von Schrauben hat sich die Versorgung osteoporotischer Frakturen wesentlich geandert. Es werden biomechanische Aspekte des Risikos von Anschlussfrakturen sowie bei der Versorgung osteoporotischer Wirbelkorperfrakturen bei der reinen Zementaugmentation durch Vertebroplastie und bei der Zementaugmentation von Schrauben bei dorsalen Instrumentationen dargestellt. In einer servohydraulischen Maschine wurden 18 humane osteoporotische Lendenwirbelsaulen (L1–5) angrenzend an zementaugmentierte Wirbelkorper getestet. Dabei wurden ein Standardzement und ein speziell fur die Versuche modifizierter Zement mit einer geringeren Festigkeit verwendet. Weiterhin wurden unterschiedliche Verankerungsformen von Pedikelschrauben mit und ohne Zementaugmentation an weiteren humanen Praparaten mit einem einfachen Pull-out-Test und einem Fatique-Test, der die physiologischen Bedingungen besser widerspiegelt, gepruft. Die Zementaugmentation an der Wirbelsaule fuhrt bei osteoporotischem Knochen zu einer hoheren biomechanischen Stabilitat. Die damit verbundene veranderte Steifigkeit fuhrt jedoch zu biomechanischen Veranderungen mit dem Risiko von Anschlussfrakturen. Die Verwendung eines weniger festen Zements reduziert das Risko fur Anschlussfrakturen signifikant. Beide Schraubenaugmentationstechniken zeigten eine signifikante Erhohung der Auszugskraft gegenuber der Gruppe ohne Zement. Die Augmentation durch die Schraubenperforation ergab im Fatique-Test die hochste Stabilitat. Die Zementaugmentation fuhrt zu einer deutlichen Veranderung der biomechanischen Eigenschaften. Grose Stabilitatsunterschiede zwischen den angrenzenden Wirbelkorpern erhohen das Risiko fur Anschlussfrakturen, das durch modifizierten Zement mit reduzierter Festigkeit gemindert werden kann. Spezielle, fur die Zementapplikation konzipierte Schrauben zeigen im Fatique-Test die hochste Stabilitat.

Details

ISSN :
14330431 and 00854530
Volume :
44
Database :
OpenAIRE
Journal :
Der Orthopäde
Accession number :
edsair.doi...........92fb0abed3ad1336d731b0b7ac805261
Full Text :
https://doi.org/10.1007/s00132-015-3134-8