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Der Südossetienkonflikt 2008
- Publication Year :
- 2009
-
Abstract
- Der Konflikt um Georgiens abtrünnige Teilrepubliken galt lange als „eingefroren“, bis die Scharmützel im August 2008 schließlich eskalierten und Georgien eine Offensive gegen Südossetien startete, welche von intervenierenden russischen Truppen zurückgeschlagen wurde. In Folge wurden nicht nur die Quasistaaten, sondern auch Teile Georgiens von Russland besetzt, bis schließlich unter EU-Vermittlung ein Friedensplan ausgehandelt wurde und die russischen Truppen aus Georgien abzogen, jedoch Abchasien und Südossetien von Russland als unabhängig anerkannt wurden. Im Verlauf des Konfliktes buhlten Georgien und Russland um die Gunst der internationalen Gemeinschaft sowie der westlichen Medien, wobei sich Georgien im Medienkrieg besser schlagen konnte als in der Offensive gegen Südossetien. Die vorliegende Diplomarbeit behandelt in einer exemplarischen Untersuchung, wie die Selbstdarstellungsstrategien der beiden Konfliktparteien Georgien und Russland gestaltet waren, und wie sie Eingang in westliche Medien gefunden haben. Zuerst aber zeigt ein historisch-analytischer Teil die tatsächliche Komplexität des ethno-territorialen Konfliktes, wobei der Unabhängigkeitskampf Georgiens und die Bürgerkriege Anfang der 1990er Jahre ebenso eine Rolle spielen wie der radikale Nationalismus Swiad Gamsachurdias oder der Staatszerfall unter Eduard Schewardnadse. Ebenso zeigt sich nach einer kritischen Betrachtung, dass die vom Westen so vielgelobte Politik Micheil Saakaschwilis nach der Rosenrevolution oftmals gar nicht so rosig war. Die Medienanalyse zeigt, dass die Diskurse der beiden Präsidenten Eingang in die Berichterstattung der untersuchten Tageszeitungen „The New York Times“ sowie „Der Standard“ gefunden haben, allen voran aber Georgien anfangs in einem positiven Licht stand, im Lauf der Zeit jedoch das negative Image Russlands eine Trendwende erfuhr, während Georgiens Version vom furiosen Goliath zusehends verblasste.<br />The conflict over Georgia’s separatist regions was for a long time seen as „frozen“, until, in August 2008 the skirmish escalated into a full-scale war, as Georgian troops launched an offensive in South Ossetia, which was quickly pushed back by intervening Russian troops. During the conflict, Georgia as well as Russia competed for the sympathy of the international community and the western media: a PR war that, unlike the battle for control of the separatist territories, Georgia won handily. The present thesis shows through a number of examples how Georgia and Russia presented themselves on the international stage during and after the August war, and examines how these strategies echoed in the western media. But first, the complexity of this ethno-territorial dispute is explored in a brief historical analysis, showing that the Georgian fight for independence and the civil wars in the early 1990s were as important as Swiad Gamsachourdia´s radical nationalism and the collapse of Georgian statehood under Eduard Shevardnadze. Further analysis shows that Mikhail Saakashvili´s politics after the Rose Revolution, praised by the West, could not possibly meet expectations. The media analysis finally demonstrates that the positions of both sides can be found in the reviewed newspapers „The New York Times“ and „Der Standard“, but at the beginning of the war Georgia is painted in a far more positive light than is Russia. However, Russia´s negative image gradually improved as Georgia’s claims were put more and more under question.
Details
- Language :
- German
- Database :
- OpenAIRE
- Accession number :
- edsair.doi...........918f9ae30e3608f2e4a1d38e1a00a4b1
- Full Text :
- https://doi.org/10.25365/thesis.3907