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Abhängigkeitserkrankungen in der fiktionalen Literatur am Beispiel des Romans 'Infinite Jest' von David Foster Wallace

Authors :
Anne Katrin Schöll
Daniel Schäfer
Source :
Nervenheilkunde. 38:949-954
Publication Year :
2019
Publisher :
Georg Thieme Verlag KG, 2019.

Abstract

ZUSAMMENFASSUNG Ziel der Arbeit Im vorliegenden Beitrag untersuchen wir, inwiefern die Lektüre des Romans „Unendlicher Spaß“ von David Foster Wallace eine Erweiterung des psychiatrischen Wissenshorizontes in Bezug auf Abhängigkeitserkrankungen ermöglicht und wie die dargestellten gesellschaftlichen Entwicklungen zu einem umfassenderen Verständnis dieser Psychopathologie beitragen können. Ferner hinterfragen wir, ob auch Patienten von der Lektüre therapeutisch profitieren können. Methodik Der Roman „Unendlicher Spaß“ wird in Hinblick auf die Fragestellungen mit den Methoden der qualitativen Literaturanalyse interpretiert, insbesondere unter Zuhilfenahme einer Gegenüberstellung von Romanpassagen und der ICD-10-Klassifikation von Abhängigkeitserkrankungen. Ergebnisse Den ausgewählten Roman kennzeichnet eine personalisierte und hyperrealistisch-detaillierte Ausgestaltung von in psychiatrischer Fachliteratur evident dargestellten Symptomkomplexen. Der Roman eignet sich besonders zur Sensibilisierung von Psychiatern für gesellschaftliche Entwicklungen im Blick auf das Sucht- und Gesundheitsverständnis. Schlussfolgerung Psychiatrische Lektüre fiktionaler Literatur kann – unabhängig von Krankheit und Format – zu einem erweiterten Krankheitsverständnis führen und dadurch klinische Erfahrung ergänzen und reflektieren.

Details

ISSN :
25675788 and 07221541
Volume :
38
Database :
OpenAIRE
Journal :
Nervenheilkunde
Accession number :
edsair.doi...........8fa6503d8d543fe06598ec52b325b247
Full Text :
https://doi.org/10.1055/a-0952-6756