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Überversorgt? Unterversorgt? – die Sicht von Bürgermeistern in Baden-Württemberg: Ein Beitrag zur Diskussion um die wohnortnahe medizinische Versorgung
- Source :
- Das Gesundheitswesen. 77:e179-e183
- Publication Year :
- 2015
- Publisher :
- Georg Thieme Verlag KG, 2015.
-
Abstract
- Hintergrund: Die Altersstruktur der hausarztlich praktizierenden Arzte stellt eine Herausforderung fur die Sicherstellung der flachendeckenden medizinischen Versorgung fur die Zukunft dar. Ziel dieser Studie ist, die derzeitige hausarztliche Versorgungssituation aus der Sicht von Burgermeistern als Vertreter der kommunalen Ebene zu erheben. Die so erhaltenen Ergebnisse konnen das Thema Uber- und Unterversorgung sowie die andauernde Bedarfsplanungsdiskussion um die Perspektive der kommunalen Ebene bereichern. Methoden: Allen 1101 Burgermeisterinnen und Burgermeistern in Baden-Wurttemberg wurde im Mai 2011 ein selbstentwickelter Fragebogen zugeschickt. Bei der Auswertung wurden der subjektiven Einschatzung der Teilnehmer bezuglich der raumlichen Lage die Siedlungstypen, die durch das Bundesinstitut fur Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) vorgegeben sind, gegenubergestellt. Ergebnisse: Die Rucklaufquote betrug 63% (n=698). Eine landliche Gemeindelage gaben rund 70% (n =468) der Burgermeister an, laut BBSR Siedlungstypisierung kamen die Antworten in 26% (n=177) aus landlichen Gemeinden. Nach Angaben der teilnehmenden Burgermeister wurden knapp 54% (n=355) der Gemeinden rein hausarztlich versorgt. Aus den Angaben wurde eine erlebte hausarztliche Unterversorgung fur 13,5% (n=86) der Gemeinden errechnet. Hiervon waren landliche wie nicht-landliche Gemeinden betroffen. In Gemeinden bis 20 000 Einwohner sei das Verhaltnis Hausarzt zu Facharzt annahernd 60:40. In groseren Stadten sind angeblich verhaltnismasig mehr Spezialisten tatig. Schlussfolgerung: In uber der Halfte der Gemeinden scheint kein niedergelassener Spezialist zu praktizieren. Eine Akkumulation von spezialistisch tatigen Arzten in groseren Stadten wurde angegeben. Der Hausarztemangel scheint vor allem subjektiv erlebt zu werden. Die Einschatzung der geografischen Lage einer Gemeinde differiert deutlich zwischen subjektiver Sicht und der BBSR Siedlungstypisierung. Diese Diskrepanz konnte auf die Ausendarstellung der Gemeinden im Wettbewerb um arztlichen Nachwuchs Auswirkungen haben.
Details
- ISSN :
- 14394421 and 09413790
- Volume :
- 77
- Database :
- OpenAIRE
- Journal :
- Das Gesundheitswesen
- Accession number :
- edsair.doi...........8b4d53abca84db68bc0acad0654a9510
- Full Text :
- https://doi.org/10.1055/s-0034-1398592