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Einfluss des COVID-19-Shutdowns auf die Arbeitsleistung einer Universitäts-Augenpoliklinik
- Source :
- Der Ophthalmologe.
- Publication Year :
- 2021
- Publisher :
- Springer Science and Business Media LLC, 2021.
-
Abstract
- Zusammenfassung Hintergrund Die Coronaviruserkrankung COVID-19 hat im Frühjahr 2020 zu einer deutlichen Minderleistung der elektiven Medizin in den Krankenhäusern geführt, wobei es für universitäre Polikliniken bisher keine entsprechenden Daten über das Ausmaß dieser Reduktion und die damit verbundenen Erlösminderungen gibt. Material und Methode Mithilfe der Daten des aus dem Krankenhausinformationssystems (IS-H/i.s.h.med unter SAP, Cerner Corporation, North Kansas City, MO, Vereinigte Staaten von Amerika und SAP SE, Walldorf, Deutschland) und der an unserer Klinik mitentwickelten Zeiterfassungs- und Managementsoftware TimeElement (Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland) wurden alle Patientenkontakte des COVID-19-Shutdowns über ca. 7 Wochen vom 18.03.2020 bis zum 08.05.2020 evaluiert und mit dem Vorjahreszeitraum 2019 verglichen. Zudem wurden die Fallzahlen für das erste und zweite Quartal 2019 und 2020 in Relation gesetzt. Ergebnisse Im COVID-19-Zeitraum reduzierte sich die Gesamtzahl der Patientenkontakte um 59,5 % gegenüber dem Vorjahr. Die Anzahl der abrechenbaren Fälle reduzierte sich um 74,8 %. Insbesondere der Hochschulambulanz‑/Selbstzahlerbereich verzeichnete mit einer Reduktion der Patientenkontakte auf 17,2 % des Ausgangswertes von 2019 den größten Patientenwegfall. Aus der reduzierten Arbeitsleistung resultierte ein Erlösverlust von mindestens 218.000 €. Über TimeElement ergab sich ein Rückgang aller diagnostischen Spezialleistungen von 69,4 %, wobei gerade auch Gesichtsfelduntersuchungen um ca. 75,3 % reduziert waren. OCT-Messungen verzeichneten einen Rückgang um 60,3 %. Das Patiententracking ergab allerdings auch eine Reduktion der durchschnittlichen Anwesenheitszeiten der Patienten um ca. 23 % (COVID-19: 145,8 ± 88,8 min vs. 2019: 189,6 ± 97,2 min). Diskussion Der COVID-19-Shutdown ließ die Arbeitsleistung unserer Poliklinik auf nur noch ca. 40 % der Patientenkontakte und die der funktionsdiagnostischen Untersuchungen auf nur noch ca. 30 %, verglichen zur Leistung aus dem Jahr 2019, einbrechen. Die Reduktion der Patientenzahl führte allerdings auch dazu, dass die Anwesenheitszeiten der Patienten deutlich geringer als bei regulärer Auslastung ausfielen. Die damit verbundenen finanziellen Verluste sind durchaus erheblich und offensichtlich nicht über gesetzlich geregelte Ausgleichszahlungen wie im stationären Bereich kompensiert.
- Subjects :
- Gynecology
medicine.medical_specialty
2019-20 coronavirus outbreak
Coronavirus disease 2019 (COVID-19)
business.industry
Severe acute respiratory syndrome coronavirus 2 (SARS-CoV-2)
Patient management
03 medical and health sciences
Ophthalmology
0302 clinical medicine
030221 ophthalmology & optometry
medicine
business
030217 neurology & neurosurgery
Subjects
Details
- ISSN :
- 14330423 and 0941293X
- Database :
- OpenAIRE
- Journal :
- Der Ophthalmologe
- Accession number :
- edsair.doi...........7c3a598b588a098854bd68ec45aca343
- Full Text :
- https://doi.org/10.1007/s00347-021-01374-9