'Long-term survivorship' – Chancen und Probleme nach Langzeitüberleben

Die Prognose von Patientinnen mit einem Mammakarzinom hat sich durch multimodale moderne Therapieverfahren in den letzten Jahren zunehmend verbessert. Immer mehr Frauen werden zu Langzeituberlebenden, Brustkrebs wird zu einer chronischen Erkrankung. Als Folge der Therapien kommt es jedoch bei einem Teil der Patientinnen zu dauerhaften Beeintrachtigungen oder Spatschaden. Es kann sich um korperliche Einschrankungen, psychische Beeintrachtigungen oder Probleme im sozialen Umfeld handeln, die sich negativ auf die Lebensqualitat auswirken. Durch die gestiegene Lebenserwartung werden immer mehr altere Langzeituberlebende betreut, die Komorbiditaten aufweisen. Ziel des Beitrags ist es, auf ausgewahlte Folgen und Nebenwirkungen der Therapie einzugehen und Masnahmen aufzuzeigen, wie diese reduziert werden konnen. Empfehlungen aus den aktuellen Leitlinien fliesen mit ein. Betroffenen steht grundsatzlich eine Vielzahl an Unterstutzungsmoglichkeiten zur Verfugung. Verschiedene Berufsgruppen sind in die Betreuung eingebunden. Um Langzeituberlebende dauerhaft gut betreuen zu konnen, mussen in Deutschland bestehende Strukturen optimiert werden. Haufig findet eine intensive Betreuung im Rahmen der Diagnosestellung und Akutbehandlung statt. Im Verlauf fehlen oft die Ansprechpartner der einzelnen Bereiche. Den Frauen sollte auch nach der Therapiephase eine multidisziplinare Betreuung zu Verfugung stehen. Langzeitnebenwirkungen und Spatschaden sollten moglichst fruh erkannt werden. Ferner sollte regelmasig das Vorliegen von psychischen Problemen oder Konflikten im sozialen Umfeld gepruft werden, um ggf. zeitnah zu intervenieren.