Verletzungen der Orbita

Die menschliche Orbita ist gegen Verletzungen in hohem Mase geschutzt. Ihre wichtigen Organe, der Bulbus mit dem Sehnerven, den Nerven und Blutgefasen, liegen innerhalb eines allseitig vom Knochen umschlossenen nur nach vorn offenen pyramidenformigen Hohlraums, dessen Spitze in einen engen Knochenkanal, durch den der Optikus durchtritt, ubergeht, dessen nach vorn gerichtete Basis von einem ziemlich festen Knochenring, dem Orbitalrand, umgeben wird. Die beiden Orbitalpyramiden liegen mit ihrer zerebralwarts gerichteten Spitze, d. h. an der Einmundung des Canal. opt. in die Schadelhohle etwa 2 cm auseinander, wahrend ihre Langsachsen, d. h. die Verbindungslinien zwischen der Mitte des Sehnervenkanals und der Mitte des Orbitaleinganges nach ausen divergieren. Dadurch wird die Ebene des Orbitaleinganges, soweit man von einer solchen sprechen kann, schrag zur Gesichtsebene gestellt und der temporale Orbitalrand, der durch den aufsteigenden Ast des Jochbeins gebildet wird, liegt ca. 2 cm hinter der Crista lacrimalis anterior, die man als vordere Grenze der Orbita in ihrem medialen Teil ansehen kann.