Das an Schülervorstellungen orientierte Unterrichtsverfahren: Beispiel Neutralisation

Petermann, Friedrich und Oetken stellten vor kurzem „Das an Schulervorstellungen orientierte Unterrichtsverfahren” vor ([1], fur fruhere Aufsatze siehe auch [19, 20]]. Gemeinsam mit dem Arbeitskreis der PH Freiburg arbeitet der Arbeitskreis Barke der Universitat Munster im „Kooperationsteam Schulervorstellungen”. Erklarte Aufgabe ist die konkrete Einbindung von empirisch erhobenen Schulervorstellungen in den naturwissenschaftlichen Unterricht. Die Freiburger widmen sich vermehrt den Prakonzepten, also jenen vorlaufigen Vorstellungen, die Lernende in der Lebenswelt entwickeln und in den Unterricht mitbringen. Neben solchen Prakonzepten unterscheidet man in der fachdidaktischen Forschung „hausgemachte Fehlvorstellungen”, die nicht in den Unterricht mitgebracht werden, sondern erst dort entstehen [2]. So bringen Schuler im Allgemeinen nur oberflachliche Vorkenntnisse zur Thematik Sauren und Laugen mit in den Unterricht: den Lehrpersonen muss es deshalb vor allem um die Pravention hausgemachter Fehlvorstellungen zu dieser Problematik gehen. Dazu gehort eine reflektierte Unterrichtsplanung und Durchfuhrung, die bei Kenntnis der bekannten Fehlvorstellungen eben diese Vorstellungen im Chemieunterricht erst gar nicht entstehen lassen. Diesbezuglich wurde eine Unterrichtssequenz zum Thema „Neutralisation” entwickelt und evaluiert. Die Evaluation ergibt, dass Schuler den eingesetzten Fragebogen nach jedem Unterrichtsabschnitt erfolgreicher beantworten, insbesondere korrigieren sie erfolgreich die mitgeteilten, moglichen Fehlvorstellungen durch ihre im Unterricht neu erworbene wissenschaftliche Vorstellung.