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Systemtherapie bei Tumoren der Vulva und Vagina
- Source :
- Der Onkologe. 25:444-450
- Publication Year :
- 2019
- Publisher :
- Springer Science and Business Media LLC, 2019.
-
Abstract
- Mit der zunehmenden Inzidenz der Vulva- und Vaginalkarzinome ist auch mit einer zunehmenden Bedeutung der Systemtherapie bei fortgeschrittenen und metastasierten Tumoren zu rechnen. In den einschlagigen Leitlinien wird der Einsatz bei mangelhafter Datenlage zuruckhaltend bewertet. Die vorliegenden Daten aus der Literatur zur Systemtherapie (ohne Radiochemotherapie) sollen dargestellt werden und auf ihre Anwendbarkeit im Einzelfall in den verschiedenen Therapiesituationen Neoadjuvanz, Adjuvanz und Palliation gewertet werden. Es wurde eine Literaturrecherche in PubMed mit den Schlagwortern „vulvar cancer“ und „systemic therapy“ oder „systemic treatment“ oder „chemotherapy“ oder „neoadjuvant chemotherapy“ sowie „vaginal cancer“ und „systemic treatment“ oder „chemotherapy“ oder „neoadjuvant chemotherapy“ von Januar 1990 bis Juli 2018 durchgefuhrt. Die Daten beschranken sich im Wesentlichen auf retrospektive, einarmige, monozentrische Untersuchungen an meist sehr kleinen Fallzahlen, bestenfalls handelt es sich um prospektive multizentrische Phase-II-Studien. Als Orientierung konnen die bei den haufigeren, biologisch ahnlichen Entitaten Zervixkarzinom und Analkarzinom verwendeten Zytostatika und -kombinationen dienen. Bei jungeren Patientinnen mit HPV(humanes Papillomvirus)-induzierten Vulva- und Vaginalkarzinomen ist mit einer besseren Wirksamkeit und Vertraglichkeit der Chemotherapie zu rechnen. Erste Ergebnisse zu zielgerichteten Therapien deuten auf eine Wirksamkeit von EGFR(„epidermal growth factor receptor“)-gerichteten Therapien. Insbesondere bei HPV-induzierten Tumoren konnte die Krebsimmuntherapie zukunftig eine Option sein. Aufgrund der sparlichen Daten ist ein Einsatz von Systemtherapien auf Einzelfalle zu beschranken, bei denen es um eine Reduzierung von Folgen anderer Therapiemodalitaten gehen muss oder andere Behandlungsoptionen nicht (mehr) zur Verfugung stehen. Die Seltenheit dieser Tumoren macht internationale Studienkooperationen und Registerstudien zur Erfassung der Therapierealitat erforderlich. Eine Chance ist moglicherweise die Ubertragbarkeit von Ergebnissen bei haufigeren Tumorentitaten mit ahnlichen biologischen Eigenschaften und Ansatzen fur zielgerichtete Therapien.
Details
- ISSN :
- 14330415 and 09478965
- Volume :
- 25
- Database :
- OpenAIRE
- Journal :
- Der Onkologe
- Accession number :
- edsair.doi...........67c1fd6eb74558171f144cca2e7e46c9
- Full Text :
- https://doi.org/10.1007/s00761-019-0544-y