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Intraoperative Evaluation von komplexen Mitralklappenrekonstruktionen durch physiologische Provokationstests

Authors :
Manfred Dahm
J. Albers
Christian-Friedrich Vahl
Uwe Mehlhorn
L. Marzban
AA Peivandi
N Kayhan
Lars Oliver Conzelmann
E Sanli
Source :
Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie. 23:82-86
Publication Year :
2009
Publisher :
Springer Science and Business Media LLC, 2009.

Abstract

Die chirurgische Therapie der hohergradigen, komplexen Mitralklappeninsuffizienz (MI) ist idealerweise die Rekonstruktion. Ist diese nicht moglich, erfolgt der Ersatz der Mitralklappe durch eine Prothese. Ziel war es, durch intraoperative physiologische Provokationstests eine Aussage uber die Qualitat der Mitralklappenrekonstruktionen (MKR) zu gewinnen. Zwischen Mai 2004 und Dezember 2007 wurden 95 Patienten (40 Frauen und 55 Manner im Durchschnittsalter von 64 Jahren) einer komplexen Mitralklappenrekonstruktion bei hochgradiger MI unterzogen. Die Abschatzung der Qualitat der MKR erfolgte intraoperativ durch die transosophageale Echokardiographie bei nur noch residualer Herz-Lungen-Maschinen-Unterstutzung (Fluss 500–1500 ml), Beatmung und eindeutiger Auswurfleistung des linken Ventrikels. Das Untersuchungsprotokoll schloss folgende physiologische Provokationstests ein: Demaskierte sich unter diesen Messbedingungen eine nicht zufriedenstellende Qualitat der Mitralklappenrekonstruktion (Insuffizienz>1,5°), erfolgte eine chirurgische Reevaluation. Durch die Anwendung dieses Untersuchungsprotokolls zeigte sich bei 19 Patienten (18%) eine MI>1,5°, welche ohne physiologische Provokationstests der Diagnostik entgangen waren. Bei 14 (73,6%) Patienten war eine Revision der Mitralklappenrekonstruktion erfolgreich. Bei 5 der 19 Patienten (26,3%) zeigte auch die erneute Rekonstruktion ein unbefriedigendes Ergebnis, weshalb ein Klappenersatz erfolgte. Bei allen Patienten zeigte sich die Variation der Stimulationsfrequenz als besonders geeignet, um ein hohergradiges Ausmas von Mitralklappeninsuffizienz nach MKR zu demaskieren (n=18). Nachlast- (n=12) und Vorlastanderungen (n=5) waren weniger sensibel. Postoperativ zeigte sich eine MI von 0-0,5° bei 70 Patienten (73,6%), eine MI von 0,5-1° bei 20 Patienten (21%) und eine MI von 1-1,5° bei 5 Patienten (5,2%). Nach Mitralklappenrekonstruktionen sind physiologische Provokationstests ein geeignetes Instrument zur Evaluation der Qualitat der Mitralklappenrekonstruktion, das insbesondere im Rahmen der Ausbildung erhebliche Bedeutung erlangt. Die Daten zeigen, dass vor allem die Variation der Stimulationsfrequenz (Kraft-Frequenz-Beziehung) ein wichtiges Hilfsmittel ist, um die myokardiale Komponente der Mitralklappenrekonstruktionen zu beurteilen.

Details

ISSN :
14351277 and 09309225
Volume :
23
Database :
OpenAIRE
Journal :
Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie
Accession number :
edsair.doi...........65020f2e6a0b4cc530b01648a88a47cc
Full Text :
https://doi.org/10.1007/s00398-009-0712-2