Back to Search Start Over

Revaskularisation und Amputation bei kritischer Ischämie

Authors :
F. Tato
C. Seifert
T. Kölbel
Christina Lohrenz
E. S. Debus
A. Larena-Avellaneda
Holger Diener
A. Ivoghli
Source :
Gefässchirurgie. 15:20-32
Publication Year :
2010
Publisher :
Springer Science and Business Media LLC, 2010.

Abstract

Eine weltweit hohe Inzidenz an Majoramputationen lassen Forderungen nach verbesserten Behandlungsstrategien laut werden, um die Rate an Majoramputationen zu verringern. Dabei sind mehr als 90% der vorgenommenen Majoramputationen vaskularer und diabetischer Genese. Die Dringlichkeit der Behandlungsbedurftigkeit der akuten und insbesondere der chronischen kritischen Ischamie wird dabei haufig unterschatzt. Die Ergebnisse gehen mit einer anhaltend hohen Morbiditat und Mortalitat einher. Gefasmedizinische Zentren konnten hingegen in den letzten Dekaden durch aggressive Revaskularisierungsmasnahmen eine deutliche Senkung der Amputationsrate bewirken. Deren Bestreben kommt in hohen Beinerhaltungsraten und Offenheitsraten zum Ausdruck. Es gilt heutzutage aber auch das Augenmerk primar auf das klinische Ergebnis und somit die Abheilung chronischer Ulzerationen, das amputationsfreie Uberleben und die Lebensqualitat der Betroffenen zu richten. In dieser Ubersicht werden die klinischen Zeichen, diagnostische Masnahmen und therapeutische Konzepte bei der chronischen kritischen Beinischamie unter besonderer Berucksichtigung der Diabetiker aufgezeigt. Die Entscheidung, zu revaskularisieren oder zu amputieren, wird diskutiert. Dabei ist die Entscheidung individuell zu treffen und Risikofaktoren sowie Komorbiditaten sind zu berucksichtigen. Zahlreiche Studien belegen jedoch eine rasche und andauernde Verbesserung der Lebensqualitat nach Revaskularisation. Eine Majoramputation ist nach gultiger Meinung bei eintretender Sepsis aufgrund chronischer Ulzerationen, ausgedehnter Nekrosen sowie bei bettlagerigen Patienten mit Kontrakturen und nicht beherrschbaren Ruheschmerzen indiziert. Hohes Alter stellt an sich keine Kontraindikation zur Revaskularisation dar.

Details

ISSN :
14343932 and 09487034
Volume :
15
Database :
OpenAIRE
Journal :
Gefässchirurgie
Accession number :
edsair.doi...........5858b418fe0dbbe370e10146129e8e23