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Psychische Verfassung und psychosoziale Versorgungssituation von Patienten mit Knochensarkomen

Authors :
Martin Eichler
Leopold Hentschel
Susanne Singer
Beate Hornemann
Peter Hohenberger
Bernd Kasper
Dimosthenis Andreou
Daniel Pink
Jens Jakob
Karin Arndt
Christine Hofbauer
Klaus-Dieter Schaser
Martin Bornhäuser
Jochen Schmitt
Markus K. Schuler
Source :
Die Onkologie. 28:604-611
Publication Year :
2022
Publisher :
Springer Science and Business Media LLC, 2022.

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Knochensarkome sind eine Gruppe sehr seltener maligner Tumoren. Es existieren nur wenige Studien zur psychischen Belastung der betroffenen Patienten. Ziel war es, die Prävalenz erhöhter psychischer Belastung in dieser Gruppe zu ermitteln, damit assoziierte Faktoren zu untersuchen und die Inanspruchnahme psychoonkologischer Angebote zu erfassen. Methode Die Kohortenstudie PROSa (Krankheitslast und Versorgungssituation bei Sarkomen) wurde zwischen 2017 und 2020 in 39 deutschen Studienzentren durchgeführt. Für die vorliegende Analyse wurden Baseline-Querschnittsdaten von erwachsenen Knochensarkompatienten ausgewertet. Die psychische Belastung wurde mit dem Patient Health Questionnaire (PHQ-4) evaluiert. Sozioökonomische und klinische Faktoren wurden als mögliche Prädiktoren erhöhter psychischer Belastung mit multivariablen logistischen Regressionsmodellen exploriert. Resultate Bei den 194 eingeschlossenen Patienten betrug die Prävalenz von Ängsten 18 %, die von Depressivität 22 %. Insgesamt waren 29 % der Patienten überschwellig psychisch belastet. 23 % hatten eine psychoonkologische Betreuung in Anspruch genommen. Im vollen Modell waren arbeitslose Patienten (Odds Ratio [OR] 5,7; 95 %-Konfidenzintervall [CI] 1,6–20,0) und Patienten mit Erwerbsminderungsrente (OR 3,6; 95 %-CI 1,03–12,9) im Vergleich zu solchen in Beschäftigung häufiger belastet, Patienten mit Altersrente, in Vorruhestand oder in Altersteilzeit dagegen weniger häufig (OR 0,2; 95 %-CI 0,05–0,9). Die Häufigkeit psychischer Belastung war bei Patienten 5 Jahre nach Diagnose (Vergleich Diagnose Konklusion Die Prävalenz erhöhter psychischer Belastung bei Knochensarkompatienten ist hoch. Arbeitslose Patienten, solche mit Erwerbsminderungsrente sowie neu diagnostizierte Patienten sind besonders vulnerabel. Das Behandlungsteam sollte sich dieser Faktoren bewusst sein und auch diese sozialen Aspekte der Erkrankung berücksichtigen.

Details

ISSN :
27317234 and 27317226
Volume :
28
Database :
OpenAIRE
Journal :
Die Onkologie
Accession number :
edsair.doi...........574f0705094faf721c3b60db4e9e4090
Full Text :
https://doi.org/10.1007/s00761-022-01098-8