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Morphologische Charakteristika im hochauflösenden OCT und in der Fundusautofluoreszenz bei verschiedenen ischämischen Retinopathien – Beschreibung einer zusätzlichen, temporären hyperreflektiven Bande
- Source :
- Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde. 232:1054-1060
- Publication Year :
- 2015
- Publisher :
- Georg Thieme Verlag KG, 2015.
-
Abstract
- Hintergrund: Ziel dieser Arbeit war es, die haufig temporaren Veranderungen der ischamischen Netzhaut mittels hochauflosender optischer Koharenztomografie (SD-OCT) morphologisch einzuordnen und zu charakterisieren sowie das Auftreten einer zusatzlichen hyperreflektiven Bande in den auseren Netzhautschichten zu beschreiben. Diese Beobachtung wurde wahrend der Auswertung von OCT-Aufnahmen bei Patienten mit einem akuten Sehverlust aufgrund einer retinalen Ischamie gemacht. Patienten und Methoden: Bei 26 Patienten (36–96 Jahre) mit einer akuten einseitigen Sehverschlechterung aufgrund von Zentralarterienverschluss, Astarterienverschluss, anteriorer ischamischer Optikusneuropathie oder Prastase wurde die Netzhaut mithilfe von SD-OCT und Fundusautofluoreszenz (FAF) untersucht. Hauptaugenmerk wurde auf den Ubergang der auseren nuklearen Schicht zur auseren plexiformen Schicht gelegt. Zusatzlich wurden Messwerte der Netzhautdicke in der Fovea, parafoveal und innerhalb der einzelnen Netzhautschichten erhoben, die mit den Messwerten an den korrespondierenden Stellen der dazugehorigen nicht betroffenen Augen verglichen wurden. SD-OCT-Aufnahmen wurden mit einem kombinierten SD-OCT und konfokalen Scanning-Laser-Ophthalmoskop (cSLO) angefertigt. Als Schnittfuhrung wurden sowohl der lineare horizontale Scan als auch der Sternscan mit einer Lange von 6 mm verwendet (ART-Modus an; durchschnittlich 20 Bilder). Ergebnisse: Im SD-OCT zeigt sich eine zusatzliche hochreflektive Bande innerhalb der auseren plexiformen Schicht. Die morphologischen Eigenschaften dieser hyperdensen Bande beinhalten eine abnehmende Intensitat mit zunehmender Entfernung von der Fovea, ein teilweise segmentales Erscheinungsbild und ein zeitlich limitiertes Auftreten. In der FAF zeigen sich Areale mit erhohter und erniedrigter Intensitat innerhalb der Gefasarkaden am hinteren Augenpol. Die Regionen mit reduzierter Intensitat in der FAF entsprachen perivenosen Regionen und gleichen dem Bild von „frosted branches“, die in der Fluoresceinangiografie bei Patienten mit okularer Ischamie beobachtet werden konnen. Schlussfolgerung: Die im SD-OCT neu auftretende hyperreflektive Bande konnte einen Marker fur eine retinale Ischamie bei denjenigen Patienten darstellen, bei denen kein kompletter Gefasverschluss nachweisbar ist. Die Lokalisation der Bande innerhalb der auseren plexiformen Schicht befindet sich am Ubergang der retinalen zur choroidalen Sauerstoffversorgung der Netzhaut. Diese Stelle markiert den Bereich mit der geringsten Diffusion von Sauerstoff. Histopathologisch konnte die beobachtete Struktur aktivierte Mikrogliazellen reprasentieren, die aufgrund der vermehrten Freisetzung von Entzundungsmediatoren bei retinaler Hypoxie zur Reparatur der Ischamie aktiviert werden.
Details
- ISSN :
- 14393999 and 00232165
- Volume :
- 232
- Database :
- OpenAIRE
- Journal :
- Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde
- Accession number :
- edsair.doi...........4fbfafbc389e3b21c3940fc6aa7f4446
- Full Text :
- https://doi.org/10.1055/s-0035-1546156