Back to Search Start Over

Die Komponentenseparation zum Verschluss komplexer Bauchwandhernien: Entwicklung einer Technik von 1990 bis heute

Authors :
Oliver O. Koch
Klaus Emmanuel
Gernot Köhler
Rosalia Luketina
Source :
Zentralblatt für Chirurgie - Zeitschrift für Allgemeine, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie. 140:186-192
Publication Year :
2014
Publisher :
Georg Thieme Verlag KG, 2014.

Abstract

Hintergrund: Die Separation von autologen, funktionell aktiven Komponenten der lateralen Bauchwand zum Verschluss großer Mittelliniendefekte wurde 1990 vorgestellt. Die Originaltechnik der Komponentenseparation (CS) hat seither zahlreiche Veränderungen erfahren. Ziel dieser Arbeit ist es, die wesentlichen Schritte der Weiterentwicklungen zusammenfassend darzustellen. Methode: Gestützt auf eine Literaturanalyse werden die Originaltechnik und ihre Modifikationen hinsichtlich Indikationen, Techniken und Ergebnissen dargestellt und bewertet. Resultate: Die Originaltechnik hat noch einen hohen Stellenwert, weil sie ein hohes Ausmaß zur Medialisierung des Rektusmuskelkomplexes erzielt. Zahlreiche Modifikationen der konventionellen Komponentenseparation mit unterschiedlichen Ergebnissen wurden beschrieben. Ein wesentlicher Entwicklungsschritt war die minimalinvasive anteriore Komponentenseparation mit Ballondilatationstrokaren, wodurch die generell hohe Wundmorbidität gesenkt werden konnte. In letzter Zeit hat sich die modifiziert posteriore Komponentenseparation durch Ablösung des M. transversus abdominis als Weiterentwicklung der Sublay-Technik als vielversprechende Alternative herauskristallisiert. Die einzelnen Techniken werden mit Implantation von synthetischen oder biologischen Netzen in intraperitonealer Onlay-Technik (IPOM), Sublay- oder Onlay-Technik kombiniert, wodurch sich generell die Rezidivraten senken ließen. Schlussfolgerung: Aus heutiger Sicht kann keine allgemeingültige Empfehlung zu einer der zahlreichen Methoden der Komponentenseparation ausgesprochen werden. Die neuen Ansätze der minimalinvasiven Zugänge und der posterioren Separation zielen auf eine Reduzierung der Komplikationen und Rezidivraten ab. Die operative Strategie hängt nach wie vor von der Komplexität des Bauchwanddefekts ab und wird individuell und gegebenenfalls interdisziplinär festgelegt.

Details

ISSN :
14389592 and 0044409X
Volume :
140
Database :
OpenAIRE
Journal :
Zentralblatt für Chirurgie - Zeitschrift für Allgemeine, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie
Accession number :
edsair.doi...........4a723fa2d596c12bd3f0df889cdef6e6