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Die in Fehlstellung verheilte distale Radiusfraktur – extraartikuläre Korrekturen ohne Knochentransplantation

Authors :
Marion Mühldorfer-Fodor
Thomas Pillukat
Karl-Josef Prommersberger
Jörg van Schoonhoven
Source :
Handchirurgie · Mikrochirurgie · Plastische Chirurgie. 50:160-168
Publication Year :
2018
Publisher :
Georg Thieme Verlag KG, 2018.

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund: Bei aufklappenden Osteotomien am distalen Radius steigern Knochentransplantate die initiale Stabilität und fördern die Knochenneubildung, sind jedoch nicht selten mit Beschwerden und Komplikationen an der Entnahmestelle verbunden. Vorhergehende Studien sprechen dafür, dass Knochentransplantate unnötig sein könnten. Patienten und Methoden: Zwischen 2013 und 2016 wurde bei 19 Patienten mit einer symptomatischen, in Extension fehlverheilten extraartikulären distalen Radiusfraktur eine Korrekturosteotomie unter Einsatz einer palmaren winkelstabilen Platte ohne zusätzliche Knochentransplantation durchgeführt. 3 Patienten schieden wegen implantat-bezogener Komplikationen vorzeitig aus der Studie aus. Eine Patientin verweigerte die Nachuntersuchung. Ergebnisse: 12 Patienten (7 weibliche und 5 männliche) zeigten eine vollständige Remodellierung des Defektes nach 5,5 ± 3,5 (1,5- 13) Monaten. Die dorsopalmare Inklination verbesserte sich signifikant von durchschnittlich 17 auf -1 Grad, der DASH-Score von 41 ± 26 (7–94) Punkten auf 26 ± 25 (0–75) Punkte. Radioulnare Inklination, Ulnavarianz und Schmerzniveau zeigten nur leichte, nicht signifikante Verbesserungen. Bewegungsumfang und Grobkraft verbesserten sich nicht. Drei weibliche Patienten zeigten nach 10 ± 3 (6–12) Monaten keine Remodellierung. Im modifizierten Mayo wrist Score wurden 1 befriedigendes und 2 unbefriedigende Ergebnisse erzielt. Eine dieser Patientinnen unterzog sich einer Reoperation mit Beckenkammspantransplantation Obwohl die Remodellierung nur bei weiblichen Patienten ausblieb fand sich statistisch sich keine signifikante Abhängigkeit der knöchernen Heilung von Geschlecht, Alter zum Zeitpunkt der Operation oder Defektgröße. In der Gruppe mit Ausheilung zeigte sich keine Korrelation zwischen der Zeitdauer bis zur knöcherne Heilung und dem Geschlecht, sowie dem Alter zum Zeitpunkt der Operation als auch der Größe des Osteotomiespaltes dorsal. Eine Korrelation bestand hingegen zwischen dem Ausheilungsintervall und der Größe des Osteotomiespaltes palmar. Schlussfolgerungen: Nach aufklappender Osteotomie am distalen Radius kann eine Remodellierung ohne Auffüllung des Defektes durch ein Knochentransplantat eintreten. Da die knöcherne Heilung im Einzelfall nicht vorhersagbar ist und mehr als 12 Monate benötigen kann, werden wir im eigenen Vorgehen weiterhin Knochen transplantieren.

Details

ISSN :
14393980 and 07221819
Volume :
50
Database :
OpenAIRE
Journal :
Handchirurgie · Mikrochirurgie · Plastische Chirurgie
Accession number :
edsair.doi...........4a31a3f8bc6365900a3941059dab8fa1
Full Text :
https://doi.org/10.1055/a-0645-7132