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Einsatzrealität im Notarztdienst

Authors :
André Gries
Wolfgang Zink
T. Schlechtriemen
Michael Bernhard
M. Messelken
Source :
Notfall + Rettungsmedizin. 8:391-398
Publication Year :
2005
Publisher :
Springer Science and Business Media LLC, 2005.

Abstract

Obwohl das bundesdeutsche Rettungssystem mit Einbindung von Notarzten als eines der leistungsstarksten der Welt gilt, wird von aufnehmenden Kliniken immer wieder uber Mangel in der prahospitalen Versorgung berichtet. Da neben der formalen Qualifikation die Leistungsfahigkeit eines Notarztsystems von der Routine des eingesetzten Personals abhangt, wurde unter Berucksichtigung von uber 82.000 durch die MIND-Auswertung in Baden-Wurttemberg erfassten bodengebundenen und uber 47.000 durch die LIKS-Datenbank der ADAC-Luftrettung dokumentierten luftgestutzten Notarzteinsatzen untersucht, wie haufig Notarzte in Deutschland tatsachlich komplexen und anspruchsvollen Notfallsituationen prahospital begegnen. Die Ergebnisse zeigen eindrucksvoll, dass bundesdeutsche Notarzte solchen Notfallsituationen z. T. nur sehr selten begegnen: vital bedrohte Patienten mit den Tracerdiagnosen akutes Koronarsyndrom, Apoplex, Schadel-Hirn-Trauma und Polytrauma werden nur alle 0,4–14,5 Monate behandelt. Eine kardiopulmonale Reanimation und Intubation werden alle 0,5–1,5 Monate durchgefuhrt; bis zur Anlage einer Thoraxdrainage vergeht ein Zeitraum von 6 Monaten bis zu uber 6 Jahren. Gerade an Standorten mit geringer Einsatzfrequenz kann daher durch die ausschliesliche Teilnahme am Notarztdienst eine zum Management anspruchsvoller Notfallsituationen erforderliche Routine nicht erworben bzw. aufrecht erhalten werden.

Subjects

Subjects :
Emergency Medicine

Details

ISSN :
14360578 and 14346222
Volume :
8
Database :
OpenAIRE
Journal :
Notfall + Rettungsmedizin
Accession number :
edsair.doi...........4368369a1a6cbd4ebd11ed8658ebe318