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Innerartliche Verst�ndigung durch D�fte beim Gleitbeutler Petaurus breviceps papuanus Thomas (Marsupialia, Phalangeridae)
- Source :
- Zeitschrift f�r Vergleichende Physiologie. 50:151-220
- Publication Year :
- 1965
- Publisher :
- Springer Science and Business Media LLC, 1965.
-
Abstract
- 1. An dem dunkelaktiven, baumbewohnenden Kleinbeutler Petaurus mit sozialer und territorialer Lebensweise wird die innerartliche Verstandigung durch Dufte untersucht. 2. Die Begriffe Individual-, Sippen- und Artduft werden funktionell definiert; es wird eine Aufstellung der Funktionsbereiche von Saugerduften gegeben. 3. Eine Frontal- und Sternaldruse, Drusen der Analregion und des Beutelinneren werden beschrieben. Auf eine Reihe unsicherer Duftdrusen wird kurz eingegangen. 4. Neben einer Territorialmarkierung existiert eine Eigen- und eine Partnermarkierung; die Markierung kann sowohl passiv als auch aktiv erfolgen. Sechs aktive Territorialmarkierweisen werden beschrieben. Der aktiven Duftubertragung auf Artgenossen dient ein spezifisches Verhalten. 5. Die Duftstoffe der Frontal- und Sternaldruse sowie der Analregion eines ♂ sind in ihrer Duftqualitat verschieden. 6. Erwachsene ♂♂ erzeugen in den genannten Regionen individuell differenzierte Dufte, die — relativ pro Sippe betrachtet — unabhangig von den Geruchen der Umgebung und der aufgenommenen Nahrung sind. Erwachsene ♀♀ besitzen in ihrem Beutel individuell differenzierte Duftstoffe. 7. Die Adaptation an sippeneigene und sippenfremde Dufte wird behandelt. Der Grad der Adaptation von ♂♂ ist spezifisch fur sippenfremde und sippeneigene Frontaldrusendufte. 8. Im Speichel von ♂♂ wurden Duftstoffe nachgewiesen; sie sind zumindest nach Sippen in ihrer Duftqualitat differenziert. 9. Die bei Beobachtung des Markierverhaltens festgestellte Duftubertragung zwischen Tieren, die ein gemeinsames Nest bewohnen, wurde auch experimentell festgestellt. 10. Sippenfremde Duftstoffe allein losen nur in Ausnahmefallen Aggression aus. Zusatzliche Signale sind notwendig fur eine Kampfreaktion. Bei Ausschaltung chemischer Kommunikation wird weder durch optische noch durch akustische Signale Aggression ausgelost. 11. Fur eine experimentelle Vereinigung zweier Sippen ist das Benutzen eines gemeinsamen Nestes zur selben Zeit uber mehrere Tage hin erforderlich. 12. Individuell differenzierte Dufte fungieren als Individualdufte, wenn sie personliches Erkennen auslosen. Erwachsene ♂♂ und ♀♀ einer Sippe kennen sich personlich. Zwischen Muttertieren und ihren Jungen bestehen ab einem gewissen Alter gegenseitige, personliche Bindungen. Jedes ♀ zieht normalerweise nur seine Jungen auf. 13. Individuell differenzierte Dufte fungieren als Sippendufte, wenn sie ein anonymes Erkennen der Sippenzugehorigkeit bewirken. Sie sind uber die Sippenmitglieder und im Territorium verbreitet und stammen vor allem von den starksten ♂♂. Nestjunge lernen ihre Sippenmitglieder zunachst anonym an Sippenduften kennen (auser der eigenen Mutter). 14. Trotz der sekundaren Mischung der Dufte an den Tieren werden verschiedene Einzeldufte unterschieden. 15. Zwischen dem Aufbau und dem Einhalten einer Rangordnung und Duften wurden mehrere Beziehungen festgestellt. Der Aufbau einer Rangordnung kann anonym erfolgen. 16. Artdufte bewirken das Erkennen der Artzugehorigkeit eines Tieres und geben verschiedene physiologische Zustande an. Sie fungieren als Sexualdufte (Unterscheiden des Geschlechtes, Stimulation), bei der Unterscheidung der Altersstufen und der Brutpflege. 17. ♂♂ und ♀♀ reagieren in verschiedenen Entwicklungsstadien unterschiedlich auf bestimmte Dufte ihrer eigenen und fremder Sippen.
Details
- ISSN :
- 14321351 and 03407594
- Volume :
- 50
- Database :
- OpenAIRE
- Journal :
- Zeitschrift f�r Vergleichende Physiologie
- Accession number :
- edsair.doi...........4091576a70629d498dcaa0078fc5df29
- Full Text :
- https://doi.org/10.1007/bf00302702