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Robotisch assistierte Resektion eines zentralen neoadjuvant behandelten Pankreaskarzinoms mit En-bloc-Resektion des Truncus coeliacus (modifizierte Appleby-Operation)

Authors :
Charlotte Friederieke Müller-Debus
Markus Zimmermann
Tobias Keck
Michael Thomaschewski
Dirk Bausch
Ulrich F. Wellner
Kim C. Honselmann
Fabian Jacob
Source :
Zentralblatt für Chirurgie - Zeitschrift für Allgemeine, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie. 146:552-559
Publication Year :
2021
Publisher :
Georg Thieme Verlag KG, 2021.

Abstract

ZusammenfassungDas Pankreaskarzinom im Bereich des Korpus und linksseitig der mesenterikoportalen Achse wird wegen der unspezifischen oder gar fehlenden klinischen Symptome häufig erst in späten Stadien erkannt, wobei in etwa 20% der Fälle bereits eine Infiltration der umliegenden arteriellen oder venösen Gefäße vorliegt. Trotz eines lokal fortgeschrittenen Wachstums (T4, UICC-Stadium III) weisen 30% der Patienten keine Fernmetastasen auf und würden sich potenziell für eine lokale Resektion qualifizieren. Arterielle Resektionen mit Anastomosierung und Gefäßrekonstruktion sind einschränkend mit einer fast 9-fach erhöhten Mortalität des Eingriffs im Vergleich zu Resektionen ohne Gefäßrekonstruktion verbunden. Die Appleby-Operation stellt eine komplexe Operationstechnik dar, die ursprünglich für das fortgeschrittene Magenkarzinom entwickelt wurde. Die Adaptation der Technik wurde für Patienten mit fortgeschrittenen Pankreaskorpus- und Pankreasschwanztumoren mit einer Infiltration des Truncus coeliacus weiterentwickelt. Der Vorteil der Operation besteht darin, dass technisch keine Rekonstruktion der resezierten Arterien erfolgen muss, da man sich eine natürliche interne Anastomose im Pankreaskopf zwischen der A. mesenterica superior und der A. hepatica über Äste der A. gastroduodenalis zum Erhalt der Leberperfusion und der Magendurchblutung zu Nutze macht. Das Operationsverfahren ist jedoch ebenso mit einer hohen Morbidität und Mortalität verbunden mit vergleichbar schlechten onkologischen Ergebnissen (R0-Raten ca. 60%), sodass das Verfahren bis vor einigen Jahren nicht empfohlen wurde und die Patienten als inoperabel galten. Im Zuge der Entwicklung neoadjuvanter Therapieverfahren beim Pankreaskarzinom wird die Appleby-Operation wieder häufiger durchgeführt, da der Bedarf an lokal radikal resezierenden Operationsverfahren und Techniken im Kontext der multimodalen Behandlung gestiegen ist. Im Zuge der derzeitigen Etablierung der Robotik in der Viszeralchirurgie könnten bisherige Limitationen der minimalinvasiven Pankreaschirurgie überwunden werden und deutlich mehr Patienten die Vorteile der minimalinvasiven Chirurgie – wie eine schnellere Rekonvaleszenz – ermöglicht werden. Der Einsatz robotischer Operationsverfahren ermöglicht die Erweiterung minimalinvasiver Techniken in den Bereich der komplexen Gefäßresektion und Rekonstruktion. Im vorliegenden Videobeitrag beschreiben wir eine robotisch assistierte modifizierte Appleby-Operation mit dem Einsatz des Da Vinci Xi Surgical System bei einer Patientin mit einem fortgeschrittenen Pankreaskorpuskarzinom nach neoadjuvanter Therapie.

Details

ISSN :
14389592 and 0044409X
Volume :
146
Database :
OpenAIRE
Journal :
Zentralblatt für Chirurgie - Zeitschrift für Allgemeine, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie
Accession number :
edsair.doi...........384fb6a1369e5543b24a1c6c1c0183eb
Full Text :
https://doi.org/10.1055/a-1333-3667