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Tod durch Elektroschockdistanzwaffen

Authors :
S.N. Kunz
Fabio Monticelli
C Kaiser
Source :
Rechtsmedizin. 22:369-373
Publication Year :
2012
Publisher :
Springer Science and Business Media LLC, 2012.

Abstract

Distanzelektroimpulswaffen wie der TASER® fuhren durch Ubertragung hoher Spannung bei geringer Stromstarke zu einer willentlich nichtbeeinflussbaren, allgemeinen Muskelkontraktion mit konsekutiver Immobilisierung des Getroffenen. Die getroffene Person sturzt zu Boden und ist fur die Dauer der TASER-Wirkung handlungsunfahig. Die Wiederholungsraten von 15–20 elektrischen Impulsen/s rufen eine klonische Muskelkontraktion hervor, ohne dabei einen glatten Tetanus zu initiieren. Trotz etlicher wissenschaftlicher Publikationen, die die Gefahrlichkeit dieser Gerate bei fachgerechter Anwendung als niedrig einstufen, wird immer wieder von Todesfallen berichtet, die in relevanter zeitlicher Nahe zu einem Beschuss mit TASER®-Geraten stehen und deren Todesursache nicht abschliesend geklart werden konnte. Der vorliegende Beitrag setzt sich mit der Funktion und Wirkungsweise von Distanzelektroimpulswaffen auseinander und erortert anhand aktueller wissenschaftlicher Untersuchungen mogliche, potenziell todliche pathophysiologische Konsequenzen fur den menschlichen Korper wahrend und nach einer TASER-Applikation. Anhand der Darstellung eines Todesfalls nach einem TASER-Einsatz in Vancouver 2007 werden Grenzen und Moglichkeiten der forensischen Beweisfuhrung bei konkurrierenden Todesursachen diskutiert.

Details

ISSN :
14345196 and 09379819
Volume :
22
Database :
OpenAIRE
Journal :
Rechtsmedizin
Accession number :
edsair.doi...........36331a6cb478ee5d3e42f64e1ebf3070
Full Text :
https://doi.org/10.1007/s00194-012-0848-3