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Ergebnisse nach Langzeitintensivtherapie chirurgischer Patienten

Authors :
A. Fischer
C. Waydhas
Leonhard Schweiberer
F. G. Pajonk
T. Bregenzer
Source :
Der Unfallchirurg. 105:423-430
Publication Year :
2002
Publisher :
Springer Science and Business Media LLC, 2002.

Abstract

Einleitung. Die Behandlung schwersterkrankter Patienten stellt eine grose medizinische und menschliche Herausforderung dar. Ziel der Studie war die Ermittlung der Mortalitat von Patienten mit langdauerndem intensivmedizinischem Aufenthalt sowie die Bestimmung des somatischen, psychischen und sozialen Status der Uberlebenden. Methoden. Die Daten aller Patienten, die mindestens 30 Tage auf einer chirurgischen Intensivstation behandelt waren, wurden retrospektiv nach Alter, Geschlecht, Art der Grunderkrankung, APACHE-II-Score, ISS, Vorerkrankungen, Behandlungsmasnahmen, Komplikationen, Art und Ausmas der Storungen von Organsystemen und Mortalitat analysiert. Die Uberlebenden wurden nach 35±14 Monaten nachuntersucht. Von ihnen wurden somatische, psychische und soziale Parameter erhoben. Ergebnisse. Es wurden die Daten von 101 Patienten analysiert (m/w: 78/23, mittleres Alter: 49,9±18,2 Jahre, mittlere Liegedauer: 57±37 Tage, Anteil Traumapatienten: 46%). 31 Patienten verstarben auf der Intensivstation. Bis zur Nachuntersuchung verstarben weitere 24 Patienten. Damit fand sich eine Gesamtmortalitat von 55%. Alter, Art der Grunderkrankung und Ausmas des Multiorganversagens beeinflussten das Versterben auf der Intensivstation. Die Mortalitat nach Entlassung zeigte eine Abhangigkeit von Alter, Anzahl der Vorerkrankungen und der Grunderkrankung. Von den uberlebenden 46 Patienten konnten 41 (89%) nachuntersucht werden. Knapp die Halfte wiesen in allen Funktionsbereichen keine oder nur geringe Einschrankungen auf, bei einem Drittel fanden sich schwerste Beeintrachtigungen. Traumapatienten zeigten die geringste Mortalitat aber schlechtere Rehabilitationsergebnisse. Schlussfolgerungen. Einerseits besteht nach Langzeitintensivtherapie eine deutlich erhohte Mortalitat im Vergleich zu einer durchschnittlichen intensivmedizinischen Behandlung. Andererseits konnen die uberlebenden Patienten nach uberstandener Akutphase in der Mehrheit erfolgreich somatisch, psychisch und sozial rehabilitiert werden. Deren Langzeitergebnis ist mit dem nach durchschnittlicher intensivmedizinischer Behandlung vergleichbar. Die Behandlungsergebnisse ermutigen zum konsequenten Einsatz aller medizinischen Moglichkeiten.

Details

ISSN :
01775537
Volume :
105
Database :
OpenAIRE
Journal :
Der Unfallchirurg
Accession number :
edsair.doi...........2e9ba4a8da480d0e7a17b7d9bd239273