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Luftverschmutzung und Herz-Kreislauf-System

Authors :
Jos Lelieveld
Andreas Daiber
Omar Hahad
Thomas Münzel
Source :
Der Kardiologe. 13:352-359
Publication Year :
2019
Publisher :
Springer Science and Business Media LLC, 2019.

Abstract

Die Luftverschmutzung in der Umgebung und in Haushalten ist ein groses Gesundheitsproblem, das weltweit jahrlich fur mittlerweile mehr als 8 Mio. vermeidbare vorzeitige Todesfalle und innerhalb Europas fur knapp 800.000 solche Todesfalle verantwortlich ist. Dieser Beitrag befasst sich mit den Auswirkungen von Luftverschmutzung auf das Herz-Kreislauf-System. Es wurde eine Literaturrecherche epidemiologischer und experimenteller Studien zum Zusammenhang von Luftverschmutzung und Herz-Kreislauf-Erkrankungen durchgefuhrt. Epidemiologische Studien zeigen, dass Luftverschmutzung durch Feinstaub („particulate matter“, PM2.5 und PM10) mit erhohter kardiovaskularer Morbiditat und Mortalitat assoziiert ist. Hierfur verantwortlich sind hauptsachlich durch Feinstaub ausgeloste oder verschlimmerte Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie koronare Herzerkrankung, Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, Schlaganfall, Hypertonie und auch Diabetes. Experimentelle Untersuchungen zeigen, dass Feinstaubpartikel uber einen Transitionsprozess in die Blutbahn gelangen und die Bildung reaktiver Sauerstoffspezies in der Gefaswand stimulieren, wodurch atherosklerotische Veranderungen begunstigt werden und so das kardiovaskulare Risiko steigt. Insbesondere aufgrund von neuesten Berechnungen stellt die Luftverschmutzung einen wichtigen Risikofaktor fur die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen dar. Dies macht praventive Masnahmen, z. B. eine Absenkung der Grenzwerte fur Luftschadstoffe, insbesondere fur PM2.5 von 25 µg/m3 auf die von der WHO (World Health Organization) empfohlenen 10 µg/m3 erforderlich.

Details

ISSN :
18649726 and 18649718
Volume :
13
Database :
OpenAIRE
Journal :
Der Kardiologe
Accession number :
edsair.doi...........2853ccdbb308d7e75d63ab9c403560bd