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Handlungszuschreibung und Situationsdefinition

Authors :
Ingo Schulz-Schaeffer
Source :
KZfSS Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie. 61:159-182
Publication Year :
2009
Publisher :
Springer Science and Business Media LLC, 2009.

Abstract

Handlung als subjektiv sinnhaftes Verhalten und Handlung als Zuschreibungskategorie werden in der Regel als konkurrierende Handlungsbegriffe verstanden (Abschnitt 1). Im Gegensatz dazu argumentiert der vorliegende Beitrag, dass die soziologische Handlungstheorie beide Handlungsbegriffe benotigt. Bereits fur den Begriff des sozialen Handelns ist es erforderlich, neben dem subjektiv gemeinten Sinn des eigenen Handelns, die Deutung, und damit auch die Zuschreibung fremden Handelns zu berucksichtigen (Abschnitt 2). Zugeschriebene Handlungen sind keine blosen Vorstellungen, sondern sie konnen eine eigenstandige Realitat darstellen, dann namlich, wenn sie dem sozial Handelnden als diejenigen Handlungen gelten, auf die hin er seine Anschlusshandlungen entwirft (Abschnitt 3). Im sozialen Verkehr der Akteure gewinnt Handlungszuschreibung diese Handlungswirksamkeit, wenn sie im Bezugsrahmen intersubjektiv gultiger Situationsdefinitionen erfolgt (Abschnitt 4). Dies konnen gemeinsam geteilte oder handlungswirksam durchsetzbare Situationsdefinitionen sein. Zudem lassen sich zwei Modi der Handlungszuschreibung unterscheiden: Zuschreibung auf Grunde und Zuschreibung masgeblicher Verursachung (Abschnitt 5). Auf der Grundlage dieser beiden Unterscheidungen werden Ansatzpunkte fur eine Analyse der Wirksamkeit zugeschriebener Handlungen im sozialen Handeln vorgestellt (Abschnitt 6).

Details

ISSN :
1861891X and 00232653
Volume :
61
Database :
OpenAIRE
Journal :
KZfSS Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie
Accession number :
edsair.doi...........1487729c3a3aeb82963b121061844bbe
Full Text :
https://doi.org/10.1007/s11577-009-0049-6