Back to Search Start Over

Der Hohenasperg als Filialstrafanstalt des Ludwigsburger Zuchthauses (1883–1945)

Authors :
Viehöfer, Erich
Publication Year :
2022
Publisher :
(:unav), 2022.

Abstract

Die Diskussion um die Nutzung des Hohenaspergs ist keine Angelegenheit der jüngsten Gegenwart. Vor fast 130 Jahren, am 5. Juni 1882, führte Justizminister Eduard von Faber (1822–1907) vor dem Abgeordnetenhaus in Stuttgart aus: »Bekanntlich ist für die derzeit auf Hohenasperg befindliche Garnison eine neue Kaserne in Heilbronn erbaut worden. Nach den Mitteilungen, die ich besitze, wird die Übersiedlung voraussichtlich im nächsten Frühjahr, keineswegs übrigens vor Georgii, stattfinden. […] Unter den verschiedenen möglichen Verwendungen für erhebliche Staatszwecke, welche nach dem Abzug der Garnison in Betracht kommen können, wird vielleicht auch mitinbegriffen sein die Verwendung des Aspergs oder eines Theiles desselben zu einer Filialstrafanstalt für Zuchthaussträflinge oder Landesgefängnissträflinge, was einigermaßen nahe gelegt ist durch die bedauerliche Überfüllung unserer sämtlichen Strafanstalten. Allein, meine Herren, in dieser Hinsicht ist sehr große Vorsicht geboten. Der Asperg ist, das wird sich nicht bestreiten lassen, für die Zwecke einer Strafanstalt sehr wenig geeignet. Ich erinnere nur an die große Schwierigkeit der Beschaffung des Trinkwassers, welches gegenwärtig täglich per Fuhre vom Thal zu Berg heraufbefördert werden muß. Und an die ständigen Kosten, welche hiemit verknüpft sind. Ich erinnere ferner an die Erschwerung und an die Hindernisse, welche einer Strafanstalt für ihren Gewerbebetrieb erwachsen, wenn die Strafanstalt auf einem isolierten Bergkegel liegt.« Trotz aller Bedenken fiel die Entscheidung zugunsten des Strafvollzugs. Am 3. Juni 1883 bewilligten die Standesherren den Nachtrag von 91 440 Mark zur »Errichtung einer Filialstrafanstalt des Zuchthauses in Ludwigsburg auf Hohenasperg« ohne Debatte.

Details

Language :
German
Database :
OpenAIRE
Accession number :
edsair.doi...........1482b4e3e5b2533e0f7e6c3cea5cba07
Full Text :
https://doi.org/10.57962/regionalia-20115