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Fehlerhafte Erstversorgung einer Hundebissverletzung

Authors :
M. Landeg
Viktoria Bogner-Flatz
T Neuhof
Source :
Der Unfallchirurg. 123:247-250
Publication Year :
2019
Publisher :
Springer Science and Business Media LLC, 2019.

Abstract

Ein 73-jahriger Patient erlitt mehrere Hundebissverletzungen an linker Hand und Unterarm, die im erstversorgenden Krankenhaus konservativ mit Wundnahtstreifen und Verbanden versorgt wurden. Zur weiteren Behandlung wurde der Patient an den Hausarzt verwiesen, der 2 Tage spater eine Eiterentleerung unter den Wundnahtstreifen vorfand. Am 3. Tag wurde der Patient in ein anderes Krankenhaus eingewiesen, in dem bei Aufnahme eine operative Versorgung mit Debridement, Anlage von Vakuumverbanden und konsekutiver Lappenplastik erfolgte. Ein Jahr nach dem Hundebiss zeigten sich bei Untersuchung stechende Schmerzen an der Bissstelle mit Ausstrahlung in den Daumen uber dem Karpometakarpalgelenk, Anasthesie am Handrucken, Gefuhllosigkeit am Daumen ulnar, eingeschranktes Bewegungsausmas in Handgelenk und Daumen. Es ergab sich der Verdacht auf eine Neurombildung. Im darauffolgenden Schlichtungsverfahren bemangelte der Patient die Erstversorgung, bei der die Bisswunden nicht gesaubert, nur mit Wundnahtstreifen verschlossen und kein Antibiotikum gegeben worden seien, weshalb es seiner Meinung nach zu einer umfangreichen Infektion mit operativen Behandlungen und bleibenden Beschwerden gekommen sei. Das Gutachten der Schlichtungsstelle stellte eine ungenugende klinische Befunderhebung bei der Erstuntersuchung sowie eine fehlerhafte Wundversorgung fest, durch die es u. a. zu Bewegungseinschrankungen aller Finger der linken Hand kam.

Details

ISSN :
1433044X and 01775537
Volume :
123
Database :
OpenAIRE
Journal :
Der Unfallchirurg
Accession number :
edsair.doi...........117cf59ee2b30eddf4f4097b35db89e3
Full Text :
https://doi.org/10.1007/s00113-019-00755-9