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Das Füllungsvolumen der Gallenblase im Autopsiematerial

Authors :
H. Maxeiner
Source :
Rechtsmedizin. 8:89-93
Publication Year :
1998
Publisher :
Springer Science and Business Media LLC, 1998.

Abstract

Im Gegensatz zu vielen klinischen Angaben gibt es von pathologisch-anatomischer Seite keine uber bei verschiedenen postmortalen Fallgruppen beobachtete Fullungsvolumina der Gallenblase (GBV). Es sollte ein Vergleichsmaterial zu verstorbenen Krankenhaus- und vor allem Intensivpflegepatienten erarbeitet werden, bei denen abnorme GBV haufig sind. Basis waren 628 fur die Fragestellung geeignete Falle einer fortlaufenden Serie gerichtlicher Obduktionen 1988–1995. Das Untersuchungsgut war durch einen hohen Anteil geringen GBV charakterisiert: in 72% der Falle wurden 10 ml nicht uberschritten. Die Mittelwerte des GBV betrugen im Gesamtmaterial 11,8 ml (m: 12,9 ml; w: 9,6 ml). Ohne klaren Einflus waren eine blande Cholelithiasis sowie eine hohe Korpermasse (Body Mass Index). Mit zunehmendem postmortalen Intervall stieg der Anteil kaum gefullter GB etwas an. Die niedrigsten GBV fanden sich bei akuten Todesfallen (Koronartod: 8,7 ml; stumpfe Gewalt: 6,3 ml), deutlich hohere bei Intoxikationen (11,2 ml), ubrigen naturlichen Todesfallen (12,1 ml) und chronischen Alkoholikern (17,6 ml). Die GBV lagen deutlich unter den an Lebenden gewonnenen Volumina. Ein postmortaler Flussigkeitsverlust wird ebenso diskutiert wie eine von der Agonieform abhangige (Teil-)Entleerung im Todesgeschehen.

Details

ISSN :
14345196 and 09379819
Volume :
8
Database :
OpenAIRE
Journal :
Rechtsmedizin
Accession number :
edsair.doi...........0c27633f70a9f52a2e1bc4e9ae7b12e8
Full Text :
https://doi.org/10.1007/s001940050036