Experimentelle Untersuchung über die Umwandlungsfähigkeit der Retikulumzellen und Fibrocyten in der Schleimhaut der Harnblase des Kaninchens

Es wurden Losungen von 10 verschiedenen Chemikalien und Arzneimitteln in die Kaninchenharnblase instilliert und in ihr 2 Stunden lang belassen. Die Veranderungen der Bindegewebszellen der Schleimhaut wurden hauptsachlich an mit Eisenhamateinlack gefarbten Schnitten untersucht.1. Trypanblau wird von den Epithelzellen aufgenommen. Es kann auch durch das Epithel ins subepitheliale Gewebe eingehen und von den Histiocyten gespeichert werden.2. Die Starke der Veranderungen der Bindegewebszellen der Blasenschleimhaut ist bei: 1%iges Hexamethylentetramin>0.1%iges Rivanol> 0.1%iges Silbernitrat>0.5%iges Proteinsilber>2%iges Penicillin>6.6%-iges Streptomycin>1%iges Sarol>2%ige Borsaure>0.1%iges Permanganat >0.5%iges Trypanblau.3. Bei der Anwendung vom am starksten reizenden Hexamethylentetramin sieht man alle Ubergangsformen von Retikulumzellen und Fibrocyten zu Mono- und Histiocyten und viele Mono- und Histiocyten, daneben pseudoeosinophile Leukocyten aus den Blutgefasen.4. Bei Silberpraparaten und Rivanol vermehren sich die Monocyten stark, Fibrohistiocyten und Histiocyten werden aber auch zahlreich gesehen. Pseudoeosinophile Leukocyten kommen nicht viel vor.5. Penicillin und Streptomycin verursachen auch eine Vermehrung der Monocyten. Pseudoeosinophile Leukocyten kommen in geringem Grade vor.6. Der. Reiz von Sarol, Borsaure, Permanganat und Trypanblau ist schwach. Sarol lockert den submikroskopischen Bau der Epithelzellen auf.