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Magnetische Navigation in der elektrophysiologischen Diagnostik und Therapie

Authors :
T. Sueselbeck
Martin Borggrefe
Gabriele Hessling
C. Veltmann
Heidi Estner
Bernhard Zrenner
Isabel Deisenhofer
Rainer Schimpf
E. Ücer
Juergen Kuschyk
Christian Wolpert
Andreas Pflaumer
Jinjin Wu
Tilko Reents
Source :
Herzschrittmachertherapie & Elektrophysiologie. 18:157-165
Publication Year :
2007
Publisher :
Springer Science and Business Media LLC, 2007.

Abstract

In der elektrophysiologischen Diagnostik und Therapie werden Stimulations- und/oder Ablationskatheter mit unterschiedlichen Vorkrummungen und Langen durch den Arzt mittels integrierter Zugseilsysteme uber einen Handgriff bewegt. Nachteile dieser Technologie sind erhohte Kathetersteifigkeit, eingeschrankte Stabilitat im kontrahierenden Herz mit Dislokationsgefahr, selten Perforationsgefahr und ein teilweise schlechter Gewebekontakt in anatomisch ungunstig zu erreichenden Regionen des Herzens. Die erforderliche Rontgendurchleuchtung zur Kontrolle der Katheterlage fuhrt zu einer relevanten Strahlenbelastung fur Patient und Untersucher. Die magnetische Navigation wurde erstmals 1991 bei einem Neugeborenen mit einem komplexen kongenitalen Vitium in der invasiven Diagnostik eingesetzt und 2003 zum ersten Mal wahrend der elektrophysiologischen Untersuchung und Ablationstherapie angewandt. Heutzutage wird durch zwei externe, lateral des Thorax positionierte Magnete ein Ablationskatheter mit magnetischer Spitze im Herzen des Patienten ausgerichtet und uber eine externe Fuhrungsschiene vor- und zuruckbewegt. Durch die zusatzliche Kombination mit dreidimensionaler prainterventioneller MRT-Bildgebung in Verbindung mit elektroanatomischer Rekonstruktion konnen die Durchleuchtungszeiten weiter reduziert werden. Bei der Behandlung von supraventrikularen Tachykardien zeigt sich eine hohe Bewegungsprazision und Stabilitat mit einer deutlichen Reduktion der Strahlenbelastung. Erste Anwendungen in der Radiofrequenzablation ventrikularer Tachykardien deuten auf eine ahnliche Effektivitat hin, ebenso erste Applikationen bei komplexen kongenitalen Vitien. Limitationen stellen derzeit der eingeschrankte Einsatz bei linksatrialen Prozeduren infolge nicht verfugbarer offen gekuhlter Kathetersysteme, ein aufgrund der erhohten Katheterflexibilitat erschwerter retrograd transaortaler Zugangsweg und letzlich der erhebliche Kostenaufwand dar. Neben dem Einsatz in der interventionellen Therapie komplexer Koronarstenosen und der Implantation linksventrikularer Elektroden zur Resynchronisationstherapie sind kunftige Anwendungsgebiete komplexe linksatriale Prozeduren, die Stammzelltherapie und Anwendung in anderen extrakardialen Gefasregionen.

Details

ISSN :
14351544 and 09387412
Volume :
18
Database :
OpenAIRE
Journal :
Herzschrittmachertherapie & Elektrophysiologie
Accession number :
edsair.doi...........03c8af9fd05c73d87eb53a24cca0654e
Full Text :
https://doi.org/10.1007/s00399-007-0575-8