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Untersuchung der Lebensqualit�t nach dorsoventraler Stabilisierung von Wirbelk�rperfrakturen des thorakolumbalen �bergangs

Authors :
Joachim Windolf
Wolfgang Lehmann
Daniel Briem
Norbert M. Meenen
Johannes M. Rueger
M. Bullinger
V. Schoder
W. Linhart
Source :
Der Unfallchirurg. 106:625-632
Publication Year :
2003
Publisher :
Springer Science and Business Media LLC, 2003.

Abstract

Aufgrund der hoheren mechanischen Stabilitat hat die kombinierte dorsoventrale Stabilisierung von Frakturen des thorakolumbalen Ubergangs in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Bislang liegen nur wenige Daten zum postoperativen Verlauf nach einer dorsoventralen Instrumentierung vor. Unklar ist insbesondere, welche Auswirkungen sich auf die Lebensqualitat ergeben.Zielsetzung dieser Untersuchung war es,die allgemeine gesundheitsbezogene Lebensqualitat nach einer dorsoventralen Stabilisierung des thorakolumbalen Ubergangs zu erfassen. Dabei sollte eruiert werden, ob bestimmte Faktoren die Entwicklung chronischer Beschwerden bei diesem Krankengut begunstigen. 30 Patienten einer konsekutiven Serie mit traumatischen Frakturen des thorakolumbalen Ubergangs wurden in eine prospektive klinische Studie eingeschlossen. Nach dorsaler Stabilisierung mit einem Fixateur interne (USS,Synthes®) wurde der verletzte Wirbelsaulenabschnitt von ventral mit einem autogenen Beckenkammspan und einem winkelstabilen Implantat (MACS, Aesculap®; VentroFix, Synthes®) instrumentiert. Die Lebensqualitat wurde mit dem SF- 36-Fragebogen 2 Jahre postoperativ untersucht. Der Grund-Deckplatten-Winkel (GDW) wurde praoperativ,unmittelbar postoperativ und 2 Jahre postoperativ erfasst. Die Auswertung der Daten ergab eine deutliche Beeintrachtigung der Lebensqualitat, hauptsachlich in den Dimensionen "Korperliche Rollenfunktion", "Korperlichen Schmerzen" und "Emotionale Rollenfunktion". Bei 42% der Patienten bestanden 2 Jahre postoperativ noch masige oder starke Schmerzsymptome. Radiologisch zeigte sich zu diesem Zeitpunkt ein geringfugiger Korrekturverlust, in den meisten Fallen ohne Anzeichen einer relevanten kyphotischen Deformitat. Die statistische Auswertung der Daten ergab keinen Zusammenhang zwischen den Parametern der Lebensqualitat und den klinisch-radiologischen Ergebnissen.Insbesondere fand sich keine Korrelation zwischen "Korperlichen Schmerzen" und dem GDW (r=0,112, Korrelationskoeffizient nach Spearman). Die hier vorgestellten Patienten wiesen 2 Jahre nach einer dorsoventralen Stabilisierung der thorakolumbalen Wirbelsaule eine eingeschrankte Lebensqualitat auf.Im Vordergrund stand dabei die anhaltende Schmerzsymptomatik. Diese ging uberwiegend nicht mit einer relevanten radiologischen Fehlstellung einher. Neben der eigentlichen Verletzung kommt als Schmerzursache der ausgedehnte operative Eingriff in Frage, wobei keine Unterschiede zwischen dem offenen und dem minimal-invasiven Verfahren zur ventralen Stabilisierung gesehen wurden. Insgesamt kann festgestellt werden, dass der SF-36 ein geeignetes Messinstrument darstellt, um die postoperative Lebensqualitat bei wirbelsaulenverletzten Patienten mit einer dorsoventralen Stabilisierung des thorakolumbalen Ubergangs zu erfassen.

Details

ISSN :
1433044X and 01775537
Volume :
106
Database :
OpenAIRE
Journal :
Der Unfallchirurg
Accession number :
edsair.doi...........0340d59cf3617b438e5da5e24e25c090
Full Text :
https://doi.org/10.1007/s00113-003-0627-4