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Untersuchung der murinen Lith1 Kandidatengene ABCB11 und LXRA beim humanen Gallensteinleiden

Authors :
Lieb, Soeren
Schafmayer, Clemens
Krawczak, Michael
Publication Year :
2009

Abstract

Das Gallensteinleiden zählt zu den großen Volkskrankheiten in der westlichen Welt, von dem ca. 10-20% der Bevölkerung betroffen sind. Aufgrund von Lebensstil und steigender Lebenserwartung steigt die Prävalenz der Gallensteinträger zunehmend an. Jedes Jahr werden nur in Deutschland etwa 170000 Cholecystektomien durchgeführt, was Kosten von über einer Milliarde Euro verursacht. Um bessere Behandlungsmethoden herauszufinden wurden und werden verschiedene Anstrengungen unternommen, der Ursache des Gallensteinleidens näher zu kommen. So konnte bereits im Jahre 1925 eine genetische Komponente in der Ätiologie der Gallensteinerkrankung entdeckt werden. 1995 wurde ein Hauptgenlocus im Mausmodell entdeckt, der für die Prädisposition der Gallensteinerkrankung verantwortlich sein könnte. Dieser Locus ist Lith1, der die beiden funktionellen Kandidatengene LXRA als Transkriptionsfaktor und ABCB11, welches in Zusammenhang mit der fortschreitenden familiären Cholestase steht, beherbergt. Das Ziel dieser Studie ist die Untersuchung von LXRA und ABCB11 als funktionelle Kandidatengene für die Gallensteinerkrankung beim Menschen. Dazu wurden zunächst mit Hilfe der Rekrutierungsplattform popgen 9991 Patienten, die sich einer Gallenblasenentfernung aufgrund symptomatischer Gallensteinerkrankung unterziehen mussten, angeschrieben, von denen letztlich 2623 teilnahmen. 736 dieser Patienten (mittleres Erkrankungsalter 50 Jahre) wurden dann mit 550 geschlechtsadaptierten Kontrollprobanden verglichen. Bei der Kontrollgruppe wurden sonographisch Gallensteine ausgeschlossen. Daraufhin erfolgte die Typisierung der gewählten markierenden und bekannt kodierenden SNPs für ABCB11 (N=29) und LXRA (N=10). Als Ergebnis konnte keine Assoziation der beiden Gene, die eine wichtige Funktion im Gallensalzexport, Cholesterol- und Gallestoffwechsel einnehmen, mit dem humanen Gallensteinleiden nachgewiesen werden. Daraus ist zu folgern, dass ABCB11 und LXRA nicht als relevante Risikogene beim humanen Gallensteinleiden infrage kommen. Eine weiterführende Feinuntersuchung unter anderem der Lith1–Region ist möglicherweise notwendig, um die ursächlichen genetischen Gründe der Gallensteinerkrankung in Mäusen und Menschen herauszufinden.

Details

Language :
German
Database :
OpenAIRE
Accession number :
edsair.dedup.wf.001..4bd1a7491a0349ce84b15ef6dc1630d9