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Die Dezelerationskapazität als prognostischer Marker bei Patienten mit dilatativer Kardiomyopathie

Authors :
Demming, Thomas
Bonnemeier, Hendrik
Gräsner, Jan-Thorsten
Prof. Dr. med. Hendrik Bonnemeier
Priv.-Doz. Dr. med. Jan-Thorsten Gräsner
Publication Year :
2018

Abstract

atienten mit dilatativer Kardiomyopathie haben eine deutlich erhöhte Mortalität und Morbidität im Vergleich zur Normalbevölkerung. Die Abschätzung der klinischen Prognose dieser Patienten ist von herausragender Bedeutung insbesondere unter Anbetracht der vielfältigen Therapiemöglichkeiten. In Patientenkollektiven mit ischämisch bedingter Herzschwäche konnten große Studien den klinischen Nutzen von klassischen und innovativen Parametern der Herzfrequenzvariabilität belegen. Die Dezelerationskapazität ist ein neuer Marker zur Evaluation der Herzfrequenzvariabilität, der sich insbesondere durch eine Repräsentation des Parasympathikus als kardioprotektivem Arm des autonomen Nervensystems auszeichnet. Er wird aus 24h-Langzeit-EKG-Daten berechnet. In dieser Studie sollte die prognostische Wertigkeit der Dezelerationskapazität hinsichtlich Mortalität in Gegenüberstellung zur echokardiographisch oder invasiv gemessenen linksventrikulären Pumpfunktion bestimmt werden. Die Untersuchung erfolgte anhand von Langzeit-EKGs und klinischen Daten von Patienten, die in den Jahren 2000 bis 2006 mit der klinischen Diagnose dilatative Kardiomyopathie in der Universitätsklinik für Kardiologie in Lübeck behandelt wurden. Bei allen untersuchten Patienten wurde eine ischämische Genese der Pumpfunktionseinschränkung durch eine Herzkatheteruntersuchung ausgeschlossen. Der prognostische Nutzen einer reduzierten Dezelerationskapazität war zu untersuchen. Die Nullhypothese der Studie lautete: Die Mortalität über den Untersuchungszeitraum ist bei Patienten mit normaler Dezelerationskapazität ( ≥ 4,5 ms) und reduzierter Dezelerationskapazität (< 4,5 ms) gleich. In der vergleichenden Statistik, wie auch in der Kaplan-Meyer-Überlebensanalyse konnte eine signifikante Erhöhung der Mortalität jeder Ursache bei Patienten mit einer reduzierten Dezelerationskapazität nachgewiesen werden. Diese Ergebnisse waren in der multivariaten Analyse unabhängig von der linksventrikulären Pumpfunktion und von klassischen Parametern des autonomen Tonus wie der Standartabweichung der Normalintervalle (SDNN).

Details

Language :
German
Database :
OpenAIRE
Accession number :
edsair.dedup.wf.001..3faef03cd644568db4fc0f9d6b3418a0