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Gewichtsbestimmung mediastinaler Lymphknoten – ein Qualitätsparameter für die Mediastinoskopie?

Authors :
Granetzny, A.
Bosse, U.
Striehn, E.
Hardinghaus, W.
Klinke, F.
Source :
Zeitschrift für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie; 20000829, Vol. 14 Issue: 4 p163-169, 7p
Publication Year :
2000

Abstract

Zusammenfassung: Innerhalb von 15 Monaten führten wir an unserer Klinik 207 Mediastinoskopien durch; bei 147 Patienten lag ein Bronchialkarzinom vor. Neben der Tumorhistologie und der Lokalisation des Primärtumors wurde insbesondere das detaillierte Befallsmuster der mediastinalen Lymphknoten und das Probengewicht (mit Berechnung einer Normalverteilung) der entnommenen Lymphknotenbiopsien ermitttelt.    Es konnten nicht immer alle mediastinoskopisch erreichbaren LK-Stationen (paratracheal und tracheobronchial beidseits, infracarinal) biopsiert werden. Besonders häufig gelang die Biopsie tracheobronchial rechts (94%), infracarinal (92%) und tracheobronchial links (82%). Das Durchschnittsgewicht der entnommenen Proben lag je nach Station zwischen 0,39 g (paratracheal links) und 1,12 g (infracarinal). Bezogen auf die unterschiedliche Entnahmehäufigkeit ergab sich für alle Stationen (mit Ausnahme des allerdings selten nachweisbaren prätrachealen Lymphknotens) eine ähnliche Befallshäufigkeit (19–27%). Bei 49% der Patienten lag kein mediastinaler LK-Befall vor, 1 LK-Station war in 20% befallen, mehr als eine Station in 31%. Je nach Lokalisation des Primärtumors ergaben sich unterschiedliche Häufigkeiten einer mediastinalen Metastasierung: Insbesondere die zentralen Tumoren wiesen häufiger mediastinale LK-Metastasen auf als die peripheren. Die Lokalisation in den verschiedenen Lungenlappen war ebenfalls von Bedeutung. Den deutlichsten Einfluss auf die Häufigkeit einer ipsi- bzw. kontralateralen Metastasierung hatte die Histologie des Primärtumors: Ein Befall von mindestens 1 LK-Station fand sich bei 61,4% der Adenokarzinome; hingegen nur bei 41,1% der Plattenepithelkarzinome. Der kontralaterale Befall (N3) wurde bei 16,1% (Plattenepithelkarzinome) bzw. 29,5% (Adenokarzinome) gesichert. Nodal negativ waren 57,1% (Plattenepithelkarzinome) bzw. 41% (Adenokarzinome); ipsilateral positiv (N2) erwiesen sich entsprechend 26,8% und 41%.    Die hohe diagnostische Aussagekraft der Untersuchung mit einem prozentualen Lymphknotenbefall von 19–27% je nach LK-Station reflektiert einerseits die weite Indikationsstellung zu diesem Eingriff, weist aber auch darauf hin, dass eine repräsentative Gewebsentnahme erforderlich ist. Dabei können Normalverteilungs-Kurven der Probengewichte eine Standardisierung i.S. einer Qualitätskontrolle erleichtern.

Details

Language :
English
ISSN :
09309225 and 14351277
Volume :
14
Issue :
4
Database :
Supplemental Index
Journal :
Zeitschrift für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie
Publication Type :
Periodical
Accession number :
ejs494045
Full Text :
https://doi.org/10.1007/s003980070025