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Gesprächsführung mit Angehörigen

Authors :
Jöbges, S.
Denke, C.
Kumpf, O.
Hartog, C.
Source :
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin; March 2019, Vol. 114 Issue: 2 p122-127, 6p
Publication Year :
2019

Abstract

Angehörigengespräche zur Organspende sind Teil eines komplexen Entscheidungsprozesses. Fehlt das direkte Einverständnis eines potenziellen Spenders zur Organspende, müssen Angehörige Auskunft über einen möglichen Organspendewunsch geben, im Rahmen der erweiterten Zustimmung in eine Organspende einwilligen und gleichzeitig das akute Versterben eines nahestehenden Menschen bewältigen. Was ist beim Angehörigengespräch zu beachten, um Angehörige während des Entscheidungsprozesses optimal zu unterstützen? Narratives Review. Im Rahmen eines möglichen oder vorliegenden irreversiblen Hirnfunktionsausfalls dienen Gespräche mit Angehörigen bzw. juristischen Stellvertretern dem Überbringen der schlechten Nachricht, der Feststellung eines potenziellen Organspendewunschs und der Erläuterung der resultierenden Vorgehensweisen. Eine Gesprächsstrategie, wie die SPIKES- oder VALUE-Strategie, unterstützt Angehörige bei der emotionalen und kognitiven Bewältigung und gibt den Behandlern Sicherheit in der Gesprächsführung. Ein respektvoller, wertschätzender und kompetenter Umgang des Teams mit dem Patienten bzw. Verstorbenem und den Angehörigen trägt zur Zustimmung von Angehörigen zur Organspende bei. Vertrauensvolle Betreuung der Angehörigen im Prozess der Entscheidung hinsichtlich einer möglichen Organspende verlangt auch vom Behandlungsteam das Beherrschen von den Gesprächstechniken, die in Krisensituationen Anwendung finden. Besteht eine belastbare Beziehung zwischen Behandlungsteam und Angehörigen, die auf Informationsvermittlung, Offenheit, Vertrauen und Empathie beruhen, können Angehörige viel eher eine für sie tragbare und nachhaltige Entscheidung treffen. Communication with relatives is a central part of the decision-making process. In the absence of the patient’s direct consent to a potential organ donation, the next of kin must provide information about a potential wish to donate and give permission in the context of an extended consent solution. At the same time, family members must also cope with the death of a loved one. To determine how relatives can be optimally supported during the decision-making process. Narrative review. In the context of potential or confirmed irreversible brain death, communication with family members or legal representatives serves to deliver bad news as well as to determine whether the patient had a wish to donate his/her organs and to clarify the resultant steps. Communication strategies such as the SPIKES or VALUE models provide emotional and cognitive support for relatives and strengthen clinicians’ communication skills. Clinicians’ behavior towards patients, deceased, and next of kin may influence relatives’ decision-making; respectful and competent behavior seems to contribute towards relatives granting permission for organ donation. Clinicians must be trained and skilled in communication strategies which are used in critical situations to provide emotional support to relatives during the organ donation decision-making process. Relatives are more likely to achieve a satisfying and sustainable decision if a strong relationship exists between clinicians and relatives based on information giving, openness, trust, and empathy.

Details

Language :
English
ISSN :
21936218
Volume :
114
Issue :
2
Database :
Supplemental Index
Journal :
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
Publication Type :
Periodical
Accession number :
ejs47134602
Full Text :
https://doi.org/10.1007/s00063-018-0512-0