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Leitlinie Allergologische Diagnostik von Überempfindlichkeitsreaktionen auf Arzneimittel

Authors :
Brockow, Knut
Przybilla, Bernhard
Aberer, Werner
Bircher, Andreas
Brehler, Randolf
Dickel, Heinrich
Fuchs, Thomas
Jakob, Thilo
Lange, Lars
Pfützner, Wolfgang
Mockenhaupt, Maja
Ott, Hagen
Pfaar, Oliver
Ring, Johannes
Sachs, Bernhardt
Sitter, Helmut
Trautmann, Axel
Treudler, Regina
Wedi, Bettina
Worm, Margitta
Wurpts, Gerda
Zuberbier, Torsten
Merk, Hans
Source :
Allegro Journal; May 2015, Vol. 24 Issue: 3 p44-57, 14p
Publication Year :
2015

Abstract

Arzneimittelüberempfindlichkeitsreaktionen sind unvorhersehbare, durch Arzneimittel hervorgerufene Reaktionen. Sie manifestieren sich entweder innerhalb von ein bis sechs Stunden nach Arzneimittelzufuhr („Sofortreaktionen“) mit geringgradigen bis lebensbedrohlichen Symptomen der Anaphylaxie oder mehrere Stunden bis Tage später („Spätreaktionen“) vorwiegend als Exantheme. Eine Beteiligung des Immunsystems (Allergie) ist nicht immer nachweisbar. Der Verzicht auf eine Diagnostik kann einerseits schwere Reaktionen bei erneuter Exposition zur Folge haben, andererseits zu ungerechtfertigter Einschränkung der Therapiemöglichkeiten führen. Experten verschiedener Fachgesellschaften und Institutionen haben in dieser Leitlinie Empfehlungen und einen Algorithmus zur Allergiediagnostik erarbeitet. Wesentliche Prinzipien der allergologischen Diagnostik von Überempfindlichkeitsreaktionen auf Arzneimittel werden dargelegt. Die allergologische Klärung möglichst innerhalb von vier Wochen bis sechs Monaten nach der Reaktion ist anzustreben. Eine klinische Zuordnung des Krankheitsbildes anhand von Morphologie und Zeitablauf der Reaktion ist für die Planung der Diagnostik notwendig. Bei typischer Symptomatik einer Arzneimittelüberempfindlichkeitsreaktion und eindeutigen Befunden validierter Haut- und/oder Labortests kann die Zuordnung zu einem Auslöser als ausreichend angesehen werden. Häufig sind jedoch Haut- und Labortests negativ oder nicht sicher aussagekräftig. In diesen Fällen ist eine kontrollierte Provokationstestung zur Aufklärung der Reaktion erforderlich. Bei Beachtung von Indikationen und Kontraindikationen sowie angemessener ärztlicher Überwachung ist sie eine aussagekräftige und sichere Methode. Das Ergebnis der Gesamtbeurteilung wird mit dem Patienten besprochen und in einem Allergiepass dokumentiert, sodass zukünftig eine gezielte Karenz eingehalten werden kann und gegebenenfalls Ausweichmedikamente zur Verfügung stehen.

Details

Language :
English
ISSN :
09418849 and 21956405
Volume :
24
Issue :
3
Database :
Supplemental Index
Journal :
Allegro Journal
Publication Type :
Periodical
Accession number :
ejs35782959
Full Text :
https://doi.org/10.1007/s15007-015-0802-2